Vor sieben Jahren wurde das Projekt Alpkäserei Rigi ins Leben gerufen: Zehn Bauernfamilien gründeten damals die Alpkäserei Rigi First. Um die Alpwirtschaft für kommende Generationen überlebensfähig zu machen, investierten sie in eine neue Alpkäserei; dadurch kann die wertvolle Alpenmilch direkt auf der Alp zu Käse und weiteren hochwertigen Milchprodukten verarbeitet werden und die Milch muss für die Weiterverarbeitung nicht mehr ins Tal transportiert werden. Dank der Unterstützung aus der 1.-August-Aktion von Coop und der Coop Patenschaft für Berggebiete ist die Zukunft der Alpkäserei gesichert.
Bei der ebenfalls durch die 1.-August-Aktion 2025 geförderten Bio-Sennereigenossenschaft Nufenen in Graubünden steht die Sicherung von Existenzen im Fokus: Die Sanierung des Käsekellers sowie der Bau einer Anlage, die dem Käserei- Nebenprodukt Schotte das Wasser entzieht. Dadurch kann die Wertschöpfung gesteigert und der Transport von Schotte – die vor Ort nicht verwertet werden kann – vermieden werden, was wiederum die damit verbundenen Emissionen reduziert. Diese Investitionen schaffen Perspektiven für die 22 Bergbauernfamilien und deren Mitarbeitende.
Vorausschauende Bauplanung als Erfolgsfaktor
«Auf 1450 m ü. M. eine Alpkäserei zu bauen, ist mit grossen Herausforderungen verbunden», betont Adrian Kaufmann (Verwaltungsrat der Alpkäserei Rigi First AG).
Der Alpsommer ist kurz und der Erschliessungsweg ist nur mit Kleintransportern befahrbar.
Im Frühling 2024 lag lange Schnee auf der Parzelle, was den geplanten Baubeginn verzögerte. Der Spatenstich konnte daher erst am 16. Mai 2024 erfolgen. Die Materialzufuhr war die grösste Herausforderung. So mussten die Holz- und Stahlelemente entlang der kurvigen Bergstrasse transportiert werden. Eine Herausforderung war auch die genügend schnelle Anlieferung von Beton.
«Wir hatten jedoch riesiges Wetterglück, dass der erste Schnee erst Ende November 2024 fiel, als wir das Dach bereits fertiggestellt und die Unterlagsböden zum Trocknen eingebaut hatten », ergänzt Adrian Kaufmann im Rückblick auf die Bauphase.
Während den Wintermonaten waren die Zimmerleute je nach Witterung mit der Fassade oder mit dem Innenausbau beschäftigt. Als Voraussetzung dafür wurde dank vorausschauender Planung des Bauleiters im Herbst sämtliches Material hochgeführt.
Neben der bautechnischen betont Kaufmann zudem die Finanzplanung und die gute lokale Verankerung als wichtige Erfolgsfaktoren: «Glücklicherweise konnten wir sehr viel Goodwill aus der Bevölkerung und bei der Coop Patenschaft abholen, sodass die Finanzierung relativ schnell gewährleistet werden konnte.»
Erfolgreicher Produktionsstart
In der zweiten Hälfte Mai 2025 war Alpauffahrt, doch die Käserei war noch nicht betriebsbereit. Am 22. Juni 2025 konnte jedoch die erste Milch angenommen und anschliessend erfolgreich verkäst werden. Die Käsereieinrichtungen standen zwar bereits im Frühling bereit. Es dauerte jedoch noch einige Wochen, bis diese eingebaut und auf den spezifischen Produktionsprozess eingestellt waren. Auch galt es bei der Käsereitechnik abzuwägen, welche Einrichtungen respektive Automatisierungen für die vier Alpsommermonate nötig und sinnvoll waren.
Adrian Kaufmann zieht ein insgesamt sehr positives Fazit: «Alles in allem: ein Geniestreich, in 13 Monaten diese Infrastruktur unter diesen Rahmenbedingungen bereitzustellen!»