Neue Kennzeichnungsvorschriften für Lebensmittel nur ein Anfang


Nach den jetzt geltenden Vorschriften müssen wichtige Informationen zum Nährwert bei allen fertig abgepackten Lebensmitteln auf der Vorderseite der Packungen erscheinen. Im Interesse der öffentlichen Gesundheit sieht die Verordnung die Ausdehnung der bereits für abgepackte Lebensmittel geltenden Vorschriften für die Kennzeichnung von Allergenen auf nicht abgepackte Lebensmittel vor.

Dr. Dietmar Stutzer

Zu ihnen gehören auch Lebensmittel, die in Restaurants oder Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung abgegeben werden. Die EU-Kommission hat während der Vorbereitungen immer wieder betont, dass die wesentlichen Informationen in klarer und lesbarer Form schon aus der Etikettierung hervorgehen müssen, was bis jetzt bei Weitem noch nicht komplett erreicht ist. Hier ist allerdings daran zu erinnern, dass die fehlende Lesbarkeit und Klarheit nicht zufällig entstanden ist. Gerade die EU-Kommission war es, die im Zuge der Ausgestaltung des gemeinsamen Lebensmittelrechtes durch immer neue Deklarationsnormen auf den Verpackungen – wo sonst? – auf dem Wege war und oft auch noch ist, Lebensmittelmärkte fast zu antiken Bibliotheken zu machen, in denen keine Bücher, sondern Papyrusrollen standen, die in der Form Verpackungen oft nicht unähnlich waren. Die Verbraucher waren und sind damit schon lange überfordert.


Einheitlichkeit schaffen


Jetzt ist auch die EU zum Ergebnis gekommen, dass die Verbraucher beim Lebensmitteleinkauf regelrecht mit Informationen bombardiert werden, die Informationstexte aber immer zahlreicher und komplizierter werden, während sich die Qualität der Kennzeichnung von Produkt zu Produkt und von einem Mitgliedstaat zum anderen erheblich unterscheidet. Die aktuellen Überlegungen sollen den Verbrauchern leichteren Zugang zu den wichtigsten Angaben auf den Lebensmitteletiketten verschaffen und in den 27 Mitgliedstaaten für eine gewisse Einheitlichkeit ihrer Darstellung sorgen.

Die Vorstellungen von Unternehmen und Verbrauchern zu einer verständlichen Aufmachung und Kennzeichnung von Lebensmitteln lägen zum Teil weit auseinander. Das Projekt solle vor allem in Graubereichen zwischen verständlicher Gestaltung und bewusster Irreführung der Verbraucher für mehr Markttransparenz sorgen.

Diese Absichten sprechen nun auch nicht gerade für tiefes Vertrauen in die Wirksamkeit der neuen EU-Verordnung. Am häufigsten stellen Konsumenten nun einmal fest, dass sie auf den Etiketten von Lebensmitteln die gesuchten Informationen entweder nicht finden oder nicht wirklich lesen können. Deshalb enthalten die bisher öffentlich formulierten Vorstellungen allgemeine Grundsätze für die Kennzeichnung von Lebensmitteln, an die sich die Herstellerindustrie halten muss. Unter anderem wird darin vorgeschrieben, dass das Etikett lesbar (die Schriftgrösse soll mindestens 3 Millimeter betragen), klar und genau sein muss, auch der Kontrast zwischen Schrift und Hintergrund muss markant sein. Der Verordnungsvorschlag schreibt eine Mindestschriftgrösse vor. Sie soll 1,2 Millimeter (bezogen auf das kleine «x») betragen und für die Pflichtangaben auf der Verpackung geeignet sein, um die Lesbarkeit der Etiketten zu gewährleisten.


Nährstoffgehalt und Allergene


Der französische Philosoph Jean-Paul Sartre hat gelegentlich bemerkt: «Mein Gehirn funktioniert noch ganz gut, wie ich glaube, aber das Sammelsurium von Brillen auf meinem Schreibtisch wird immer grösser!» Wir leben nun einmal in einer rapide alternden Gesellschaft, aber bisher hat die Einkaufswirklichkeit im Lebensmittelhandel darauf noch kaum reagiert. Ob die EU-Verordnung zur Lebensmittelkennzeichnung hier einen Wandel einleiten wird, sollte sehr sorgsam beobachtet werden.

Zukünftig muss der Nährstoffgehalt bei allen Lebensmitteln auf der Verpackung angegeben werden. Bei der Verwendung von Lebensmittel-Imitaten soll ein entsprechender Hinweis angebracht werden. Wichtige Allergene müssen künftig auch bei nicht verpackter Ware deklariert werden. Bedenkt man, wie lange die Lebensmittelkennzeichnung den EU-Apparat schon beschäftigt, dann darf man sich fragen, warum es diese Verbesserungen nicht schon Jahre früher geben konnte, vor allem bei der Lesbarkeit aller Informationen auf den Etiketten. Von deutscher Seite hat man sich zudem für eine klare und transparente Kennzeichnung auch regionaler Produkte ausgesprochen, die auf objektiven Kriterien basiert. Da hätte man ganz gerne gewusst, was die «objektiven Kriterien» sind und wie man sie feststellen kann.

Grundregeln einhalten
Bei der Herkunftsbezeichnung bleibt es jedenfalls zunächst bei der Grundregel, dass die Herkunft eines Lebensmittels immer dann angegeben werden muss, wenn ohne diese Angabe ein Irrtum der Verbraucher über den tatsächlichen Ursprung oder die wahre Herkunft möglich wäre. Auch wenn die Zutat(en) eines Lebensmittels, die über 50 Pozent ausmachen, mit der Bezeichnung des Lebensmittels assoziieren, von der angegebenen Herkunft abweichen, ist eine Angabe der Herkunft dieser Zutat(en) erforderlich. Zumindest muss angegeben werden, dass die Zutat(en) nicht aus dem Land oder Ort kommen, der für das Lebensmittel angegeben wurde. Ob diese Regelung dem Grundgebot jedes Rechtes, nämlich der Normenklarheit, entspricht, ist jedenfalls nicht auf den ersten Blick deutlich und muss sich erst bewähren, vorausgesetzt, dies gelingt überhaupt.



Lebensmittel-Industrie Ausgabe April 3/4 2018

EVENTS

IFFA

Internationale Leitmesse – Technology for Meat and Alternative Proteins

Datum: 03.-08. Mai 2025

Ort: Frankfurt am Main (D)

TUTTOFOOD

Internationale B2B-Messe für Food & Beverage

Datum: 05.-08. Mai 2025

Ort: Mailand (I)

SENSOR + TEST

Internationale Fachmesse für Sensorik, Mess- und Prüftechnik

Datum: 06.-08. Mai 2025

Ort: Nürnberg (D)

iba

Die führende Weltmesse für Bäckerei, Konditorei und Snacks

Datum: 18.-22. Mai 2025

Ort: Düsseldorf (D)

VITAFOODS EUROPE

Messe für Nutraceuticals, Functional Food & Drinks

Datum: 20.-22. Mai 2025

Ort: Barcelona (ESP)

LABVOLUTION

Europäische Fachmesse für innovative Laborausstattung und die Optimierung von Labor-Workflows

Datum: 20.-22. Mai 2025

Ort: Hannover (D)

Automatica

Die Leitmesse für intelligente Automation und Robotik

Datum: 24.-27. Juni 2025

Ort: München (D)

SINDEX

Schweizer Messe für industrielle Automatisierung

Datum: 02.-04. September 2025

Ort: Bern (CH)

AM Expo

Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk

Datum: 09.-10. September 2025

Ort: Luzern (CH)

Drinktec Deutschland

Auf der Weltleitmesse der Getränke- und Liquid-Food-Industrie

Datum: 15.-19. September 2025

Ort: München (D)

Ilmac

Fachmesse für Prozess- und Labortechnologie

Datum: 16.-18. September 2025

Ort: Basel (CH)

CMS Berlin

Internationale Leitmesse für Reinigung und Hygiene

Datum: 23.-26. September 2025

Ort: Berlin (D)

POWTECH

Pharma.Manufacturing.Excellence

Datum: 23.-25. September 2025

Ort: Nürnberg (D)

FachPack

Europäische Fachmesse für Verpackung, Technik, Veredelung und Logistik

Datum: 23.-25. September 2025

Ort: Nürnberg (D)

Anuga

Weltweite Ernährungsmesse für Handel und Gastronomie/Ausser-Haus-Markt

Datum: 04.-08. Oktober 2025

Ort: Köln (D)

IN.STAND

Die Messe für Instandhaltung und Services

Datum: 21.-22. Oktober 2025

Ort: Stuttgart (D)

Brennpunkt Nahrung

Fachkonferenz über Trends, Märkte und Management

Datum: 04. November 2025

Ort: Luzern (CH)

A + A

Messe und Kongress für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit

Datum: 04.-07. November 2025

Ort: Düsseldorf (D)

igeho

Internationale Branchenplattform für Hotellerie, Gastronomie, Take-away und Care

Datum: 15.-19. November 2025

Ort: Basel (CH)

AQUA Suisse

Die Schweizer Fachmesse für kommunales und industrielles Wassermanagement.

Datum: 26.-27. November 2025

Ort: Zürich (CH)

maintenance Schweiz

Schweizer Fachmesse für industrielle Instandhaltung und Facility Management

Datum: 26.-27. November 2025

Ort: Zürich (CH)

Pumps & Valves

Die Fachmesse für industrielle Pumpen, Armaturen & Prozesse

Datum: 26.-27. November 2025

Ort: Zürich (CH)

Swissbau

Führende Plattform der Bau- und Immobilienwirtschaft

Datum: 20.-23. Januar 2026

Ort: Basel (CH)

Empack Schweiz

The Future of Packaging Technology

Datum: 28.-29. Januar 2026

Ort: Bern (CH)

aqua pro

B2B-Plattform in der Schweiz für Fachkräfte des globalen Wasserkreislaufs

Datum: 04.-06. Februar 2026

Ort: Bulle (CH)

EuroShop

Fachmesse für den Investitionsbedarf des Handels

Datum: 22.-26. Februar 2026

Ort: Düsseldorf (D)

Ble.ch

Die führende Fachmesse der Blech-, Metall- und Stahlbearbeitung in der Schweiz.

Datum: 11.-13. März 2026

Ort: Bern (CH)

analytica

Weltleitmesse für Labortechnik, Analytik, Biotechnologie und analytica conference

Datum: 24.-27. März 2026

Ort: München (D)

IFAT

Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft

Datum: 04.-08. Mai 2026

Ort: München (D)

interpack

Führende Messe für Prozesse und Verpackung

Datum: 07.-13. Mai 2026

Ort: Düsseldorf (D)

ArbeitsSicherheit Schweiz

Fachmesse für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz

Datum: 20.-21. Mai 2026

Ort: Zürich (CH)

all about automation

Fachmesse für Industrieautomation

Datum: 26.-27. August 2026

Ort: Zürich (CH)

Ilmac Lausanne

Networking. Forum. Aussteller

Datum: 23.-24. September 2026

Ort: Lausanne (CH)

Chillventa

Weltleitmesse der Kältetechnik

Datum: 13.-15. Oktober 2026

Ort: Nürnberg (D)

SIAL

Fachmesse für Nahrungsmittel-Innovationen

Datum: 17.-21. Oktober 2026

Ort: Paris (F)

electronica

Weltleitmesse und Konferenz der Elektronik

Datum: 10.-13. November 2026

Ort: München (D)

ALL4PACK EMBALLAGE

The global marketplace for Packaging Processing Printing Handling

Datum: 23.-26. November 2026

Ort: Paris (F)

Anuga FoodTec

Internationale Zuliefermesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie

Datum: 23.-26. März 2027

Ort: Köln (D)

Achema

Internationale Leitmesse der Prozessindustrie

Datum: 14.-18. Juni 2027

Ort: Frankfurt am Main (D)

drupa

Weltweit führende Fachmesse für Drucktechnologien

Datum: 09.-17. Mai 2028

Ort: Düsseldorf (D)

Bezugsquellenverzeichnis