IFFA
Internationale Leitmesse – Technology for Meat and Alternative Proteins
Datum: 03.-08. Mai 2025
Ort: Frankfurt am Main (D)
Die Lebensmittel werden künftig nicht nur gesünder, sondern auch vielfältiger – und günstiger. Davon ist der Zürcher Futurist Gerd Leonhard überzeugt. Im Interview schildert er die Lebensmittelindustrie der Zukunft. Klar ist: Es finden umwälzende Veränderungen statt!
Interview: Christoph Hämmig
Sie sind Futurist und CEO der «Futures Agency». Wie angenehm ist es, wenn man sich mit der Zukunft befasst?
Eines Ihrer Themengebiete ist die digitale Transformation unserer Gesellschaft. Was bedeutet dies für die Schweizer Lebensmittelindustrie?
Gerd Leonhard: Bereits heute stellen wir einen klaren Trend nach gesunden Produkten fest. Diese Entwicklung wirkt sich dramatisch verstärken. Lebensmittel mit E-Stoffen werden ganz «out» sein. Der Konsument wird hauptsächlich frische Produkte, Lebensmittel in Bio- oder Demeter-Qualität und organische Angebote bevorzugen. Den Kunden wird zunehmend bewusst, dass man wird, was man isst. Und: 3D-Druck wird zum ganz grossen Thema.
Was kommt da auf uns zu?
Gerd Leonhard: Schon heute besteht die Möglichkeit, einfache Lebensmittel mittels 3D-Drucker zuzubereiten. Beispielsweise Pizzas.
Wird das tatsächlich nachgefragt?
Gerd Leonhard: Ja, das ist so. In den USA gibt es schon ein italienisches Restaurant, das seine Pizzen im 3D-Drucker herstellt. Das funktioniert ganz einfach: Alle notwendigen Stoffe werden eingefüllt, die Maschine erfüllt den Rest. Natürlich können dabei konkrete Kundenwünsche berücksichtigt werden: beispielsweise die Zugabe einer biologischen Tomatensauce.
Das klingt eher nach einem Gag.
Gerd Leonhard: Ja, das mag es gegenwärtig noch sein. Aber das wird sich sehr schnell ändern. In weniger als fünf Jahren werden Lebensmitteldrucker zum grossen Thema werden. Je weniger Zusatzstoffe ein Produkt enthält, desto einfacher kann es gedruckt werden. Wir werden uns schon bald daran gewöhnen, dass Produkte wie Glacés, Schokoladen oder Brötchen gedruckt werden. Ein Beispiel: Hersteller wie Unilever, und Procter & Gamble werden ihre Ice Creams nicht mehr primär in der Fabrik herstellen und vertreiben.
Sondern?
Gerd Leonhard: Ich kann mir beispielsweise vorstellen, dass Sie am Strand oder in der Badi einen Container vor Ort aufstellen und dort Eis drucken.
Und die Konsumenten werden künftig zuhause einen 3D-Drucker machen und sich die Lebensmittel selbst herstellen?
Gerd Leonhard: Das glaube ich nicht. Das Problem ist: Wer Lebensmittel druckt, braucht natürlich frische, organische Stoffe. Der zeitliche Aufwand der Beschaffung ist vergleichbar mit dem traditionellen Einkauf von fertigen Lebensmitteln – und das ist nicht effizient. Kommt hinzu, dass 3D-Ducker gewartet werden müssen. Das kostet wiederum Zeit und natürlich auch Geld. Es wird deshalb eher so sein, dass der Konsument beispielsweise zum Bio-Laden geht und sich dort ein Bio-Brötchen drucken lässt. Oder ein ganz anderes Beispiel: DHL und FedEx werden künftig Maschinenteile nicht mehr physisch beziehen und ausliefern, sondern die Stoffe via Internet beziehen und mittels Lizenz drucken. Vom Prinzip funktioniert das wie ein Brief, den wir nicht mehr mit der Post erhalten, sondern via Mail.
Braucht es künftig noch Grossverteiler wie Migros, Coop und Co.?
Gerd Leonhard: In diesem Bereich wird ein grosser Wandel stattfinden. Verkaufsgeschäfte werden nicht gänzlich überflüssig. Vorhin habe ich das Beispiel Bio-Laden erwähnt. Verändern wird sich die herkömmliche Weise der Lebensmittelherstellung und des Vertriebs. Migros und Coop werden tendenziell die Funktion von Service- und Beratungsstellen annehmen. Die Konsumenten werden zwar noch herkömmliche Produkte einkaufen können, mehr und mehr aber Produkte frisch ab dem 3D-Drucker. Zusätzlich wird das Online-Shopping von Lebensmitteln sehr stark zunehmen. Das mag für viele dramatisch klingen, wird es aber nicht sein. Diese Entwicklung findet fliessend statt – so wie wir das in den letzten Jahren auch im elektronischen Bereich erlebt haben.
Wie zeigt sich die künftige Massenherstellung von Lebens mitteln?
Gerd Leonhard: Diesbezüglich wird die Industrie 4.0 eine zentrale Rolle spielen. Traditionelle Prozesse werden komplett auf den Kopf gestellt, die Automation wird dominieren. Von der Schokoladen- bis hin zur Käseherstellung kann die Produktion grundsätzlich durch Maschinen ausgeführt werden. Ausnahmen wird es immer geben: Lebensmittel-, die von Hand hergestellt werden, sind wertiger, werden aber auch viel teurer verkauft werden. Die Preise für maschinell hergestellte Produkte werden künftig sehr viel günstiger werden. Dazu ein Vergleich zur Gastronomie: Heute gibt es die ersten Restaurants ohne Bedienung. Bestellt wird mittels Tablet, das Essen wird auf dem Förderband geliefert – beispielsweise in einem Sushi-Restaurant – oder direkt vom Küchenpersonal. Das senkt die Kosten. Bei grossen Ketten wie McDonald’s zeichnet sich ebenfalls ein drastischer Personalabbau ab. Gegenwärtig laufen Pilotbetriebe, die mit einer einzigen Person auskommen. Natürlich wird es auch künftig bediente Restaurants geben, sie werden aber entsprechend teurer sein.
Wird die Massenherstellung im Rahmen von Industrie 4.0 im Lebensmittelsegment zu einem globalen Einheitsbrei führen?
Gerd Leonhard: Diese Gefahr besteht durchaus, weil die Bestandteile der Produkte häufig identisch sind. Die Anbieter werden sich jedoch durch das «Drumherum» unterscheiden: Die Differenzierung findet durch die Marke, das Label, das Vertrauen, das Erlebnis etc . statt. Was man jedoch nicht vergessen darf: Die Globalisierung und der Massenmarkt führt unweigerlich zu Nischenmärken, die förmlich explodieren werden. Das wird auf unterschiedlichsten Ebenen stattfinden: beim Essen, bei den Kleidern, bei Musik usw.
Welche Trends sehen Sie im Getränkemarkt?
Gerd Leonhard: Die Dominanz von Softdrinks wird abflauen, weil diese Getränke als ungesund erachtet werden. Dafür wird der Konsum von Wasser steigen und die Beliebtheit von organischen Säften und hausgemachten Limonaden wird steigen. Im Alkoholsegment sehe ich hingegen keine grossen Veränderungen.
Freuen Sie sich auf die kulinarische Zukunft?
Gerd Leonhard: Ja, definitiv. Die Lebensmittel werden gesünder – was unsere Lebenserwartung verlängert –, das Angebot wird grösser und die Produkte individueller. Die Schattenseite sehe ich beim Personal. Im Arbeitsprozess wird alles, was Routine ist, automatisiert. Eigentlich ist diese Entwicklung weder gut noch schlecht, es ist einfach so.
Für viele Leser dieses Interviews mögen Ihre beschriebenen Szenarien nicht nur erhellend, sondern auch sehr erschreckend sein.
Gerd Leonhard: Das kann ich nachvollziehen. Deshalb ist es wichtig, das wir lernen, mit der Technologie richtig umzugehen. Es ist ganz klar, dass wir nicht ständig mit der ganzen Welt vernetzt sein können. Wir brauchen auch Zeit für uns selber um zu denken, zu verdauen und uns zu bewegen. Alles Dinge, die ein Computer nicht braucht. Darum sage ich gelegentlich: Offline zu sein, ist der neue Luxus. Auch diese Zeit müssen wir uns nehmen.
Lebensmittel-Industrie Ausgabe 5/6 Juni 2017
Internationale Leitmesse – Technology for Meat and Alternative Proteins
Datum: 03.-08. Mai 2025
Ort: Frankfurt am Main (D)
Internationale B2B-Messe für Food & Beverage
Datum: 05.-08. Mai 2025
Ort: Mailand (I)
Internationale Fachmesse für Sensorik, Mess- und Prüftechnik
Datum: 06.-08. Mai 2025
Ort: Nürnberg (D)
Wädenswiler Lebensmittelrecht-Tagung
Datum: 16. Mai 2025
Ort: Wädenswil (CH)
Die führende Weltmesse für Bäckerei, Konditorei und Snacks
Datum: 18.-22. Mai 2025
Ort: Düsseldorf (D)
Messe für Nutraceuticals, Functional Food & Drinks
Datum: 20.-22. Mai 2025
Ort: Barcelona (ESP)
Europäische Fachmesse für innovative Laborausstattung und die Optimierung von Labor-Workflows
Datum: 20.-22. Mai 2025
Ort: Hannover (D)
Internationale Fachmesse
Datum: 20.-21. Mai 2025
Ort: Amsterdam (NL)
Die Leitmesse für intelligente Automation und Robotik
Datum: 24.-27. Juni 2025
Ort: München (D)
Schweizer Messe für industrielle Automatisierung
Datum: 02.-04. September 2025
Ort: Bern (CH)
Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk
Datum: 09.-10. September 2025
Ort: Luzern (CH)
Auf der Weltleitmesse der Getränke- und Liquid-Food-Industrie
Datum: 15.-19. September 2025
Ort: München (D)
Fachmesse für Prozess- und Labortechnologie
Datum: 16.-18. September 2025
Ort: Basel (CH)
Internationale Leitmesse für Reinigung und Hygiene
Datum: 23.-26. September 2025
Ort: Berlin (D)
Pharma.Manufacturing.Excellence
Datum: 23.-25. September 2025
Ort: Nürnberg (D)
Europäische Fachmesse für Verpackung, Technik, Veredelung und Logistik
Datum: 23.-25. September 2025
Ort: Nürnberg (D)
Weltweite Ernährungsmesse für Handel und Gastronomie/Ausser-Haus-Markt
Datum: 04.-08. Oktober 2025
Ort: Köln (D)
Die Messe für Instandhaltung und Services
Datum: 21.-22. Oktober 2025
Ort: Stuttgart (D)
Fachkonferenz über Trends, Märkte und Management
Datum: 04. November 2025
Ort: Luzern (CH)
Messe und Kongress für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit
Datum: 04.-07. November 2025
Ort: Düsseldorf (D)
Der Schweizer Nutzfahrzeugsalon ist der Treffpunkt der Branche. Von Nutzfahrzeugprofis für Nutzfahrzeugprofis.
Datum: 05.-08. November 2025
Ort: Bern (CH)
Internationale Branchenplattform für Hotellerie, Gastronomie, Take-away und Care
Datum: 15.-19. November 2025
Ort: Basel (CH)
Die Schweizer Fachmesse für kommunales und industrielles Wassermanagement.
Datum: 26.-27. November 2025
Ort: Zürich (CH)
Schweizer Fachmesse für industrielle Instandhaltung und Facility Management
Datum: 26.-27. November 2025
Ort: Zürich (CH)
Die Fachmesse für industrielle Pumpen, Armaturen & Prozesse
Datum: 26.-27. November 2025
Ort: Zürich (CH)
Führende Plattform der Bau- und Immobilienwirtschaft
Datum: 20.-23. Januar 2026
Ort: Basel (CH)
The Future of Packaging Technology
Datum: 28.-29. Januar 2026
Ort: Bern (CH)
B2B-Plattform in der Schweiz für Fachkräfte des globalen Wasserkreislaufs
Datum: 04.-06. Februar 2026
Ort: Bulle (CH)
Fachmesse für den Investitionsbedarf des Handels
Datum: 22.-26. Februar 2026
Ort: Düsseldorf (D)
Die führende Fachmesse der Blech-, Metall- und Stahlbearbeitung in der Schweiz.
Datum: 11.-13. März 2026
Ort: Bern (CH)
Weltleitmesse für Labortechnik, Analytik, Biotechnologie und analytica conference
Datum: 24.-27. März 2026
Ort: München (D)
Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft
Datum: 04.-08. Mai 2026
Ort: München (D)
Führende Messe für Prozesse und Verpackung
Datum: 07.-13. Mai 2026
Ort: Düsseldorf (D)
Fachmesse für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz
Datum: 20.-21. Mai 2026
Ort: Zürich (CH)
Fachmesse für Industrieautomation
Datum: 26.-27. August 2026
Ort: Zürich (CH)
Networking. Forum. Aussteller
Datum: 23.-24. September 2026
Ort: Lausanne (CH)
Weltleitmesse der Kältetechnik
Datum: 13.-15. Oktober 2026
Ort: Nürnberg (D)
Fachmesse für Nahrungsmittel-Innovationen
Datum: 17.-21. Oktober 2026
Ort: Paris (F)
Weltleitmesse und Konferenz der Elektronik
Datum: 10.-13. November 2026
Ort: München (D)
The global marketplace for Packaging Processing Printing Handling
Datum: 23.-26. November 2026
Ort: Paris (F)
Internationale Zuliefermesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie
Datum: 23.-26. März 2027
Ort: Köln (D)
Internationale Leitmesse der Prozessindustrie
Datum: 14.-18. Juni 2027
Ort: Frankfurt am Main (D)
Weltweit führende Fachmesse für Drucktechnologien
Datum: 09.-17. Mai 2028
Ort: Düsseldorf (D)