Insgesamt ist die Aussaat in der Ukraine fast abgeschlossen (alle Kulturen und Ölsaaten zusammen), wobei die Anbauflächen kriegsbedingt um dramatische 25% zurückgegangen sind, berichtet das Landwirtschaftsministerium: Mais verzeichnet einen Rückgang um 16% gegenüber 2021 (4,6 Mio. Hektar), während Sonnenblumen mit 4,7 Mio. Hektar fast das Niveau von 2021 halten. Trotz der dramatischen Situation mit blockierten Häfen am Schwarzen Meer und am Asowschen Meer bemühen sich die ukrainischen Landwirt:innen massiv um eine Steigerung der Exporte über alternative Routen. Allein im Mai haben sich die Exporte auf Strasse, Schiene und Donau verdreifacht.
Rund ein Sechstel der ukrainischen Sojamenge wird von jenen Landwirt:innen als gentechnikfreie Sojabohnen zertifiziert werden, die an der Protein Partnerschaft von Donau Soja in der Ukraine teilnehmen. Diese 500.000 Tonnen nachhaltiges Non-GM-Soja bedeuten einen neuen Rekord bei den Protein Partnerschaften. „Seit 2021 ist die Ukraine Teil dieser besonderen Partnerschaft zwischen dem deutschen Lebensmittelhandel und ukrainischen Landwirt:innen”, sagt Volodymyr Pugachov, Quality Manager von Donau Soja in Kiew. „Für die Anbausaison 2022 haben wir in der Ukraine 15 Proteinpartner:innen mit fast 90 Landwirt:innen – Pionier:innen bei nachhaltiger und gentechnikfreier Sojaproduktion“, so Pugachov weiter. Das Protein Partnerschaft-Programm unterstützt unter anderem Landwirt:innen bei der Umstellung auf nachhaltigen Sojaanbau, finanziert Schulungen und übernimmt die Zertifizierungskosten von Betrieben und Lagerstellen.
Die Ukraine hat seit Beginn des Krieges etwa ein Viertel ihrer landwirtschaftlichen Nutzfläche verloren, berichtet der stellvertretende Landwirtschaftsminister Vysotskiy. Trotzdem wird 2022 wohl als europäisches Soja-Rekordjahr in die Geschichte eingehen. Mit einem erwarteten Ertrag von 2,8 Mio. Tonnen bleibt die Ukraine ein relevanter Faktor in der europäischen Sojaproduktion. Laut Donau Soja Market Report (Mai 2022) wird für heuer eine gesamte Sojaproduktion in Europa von fast 10 Mio. Tonnen prognostiziert.
Weitere Informationen unter www.donausoja.org