Futter-Soja wird heute dank dem Soja Netzwerk nur aus rodungsfreiem Anbau beschafft und stammt mittlerweile mehrheitlich aus Europa. Nun weiten die Mitglieder ihre Verantwortung auf weitere Futtermittelkomponenten aus. Futterweizen, -gerste und -hafer sind ab Ernte 2021 nur noch aus Anbau ohne Abreifebeschleunigung (Sikkation) mit Glyphosat erlaubt. Bruchreis stammt ab 1. Januar 2022, Maiskleber und Dextrose ab 1. Januar 2024 aus verantwortungsvollem und zertifiziertem Anbau. Die Mehrkosten werden von der ganzen Wertschöpfungskette mitgetragen.
Ausschlaggebend für die Auswahl der Futtermittelkomponenten sind das Risikopotential bezüglich Nachhaltigkeit (Anbauland, Abholzungsrisiko, Pestizideinsatz, soziale Kriterien, GVO-Freiheit), das Importvolumen (Top 10) und die Praxistauglichkeit (vorhandene Standards, Warenverfügbarkeit, kooperative Lieferanten). Zukünftig sollen kontinuierlich weitere Futtermittelkomponenten nachhaltig beschafft werden. Christian Oesch, Präsident des Soja Netzwerks konstatiert: «Die Branche hat beim Futter-Soja auf freiwilliger Basis viel erreicht. Die Treibhausgasemissionen für zertifizierte Futter-Soja aus Brasilien sind beispielsweise 60 % tiefer als bei nicht zertifizierter Ware. Durch den Einbezug von weiteren Futtermittelkomponenten nutzen wir Synergien, Kompetenzen und Hebel des Soja Netzwerks und deren Mitgliedern. Damit schaffen wir einen Mehrwert sowohl für die Schweizer Fleisch-, Milch- und Eierproduktion als auch für die Konsumentinnen und Konsumenten.»
Die verantwortungsvolle Futtermittelversorgung der Schweiz basiert auf drei Pfeiler:
- Stärkung des inländischen Futtergetreideanbaus
- Förderung und Erhaltung von alternativen Futtermitteln
- Import von nachhaltigen Futtermittelkomponenten
Bemessen am Gewicht liegt der Inlandanteil aller Futtermittel heute bei 84 %. Über 80 % der importierten Futtermittel stammen aus Europa. Die Anteile aus Südamerika oder Asien nehmen von Jahr zu Jahr ab. So ist der Anteil an Sojaschrot aus Brasilien in den letzten fünf Jahren stark gesunken, während der Europa-Anteil von 10 % auf 58 % gestiegen ist.
Weitere Informationen unter: www.sojanetzwerk.ch