Unter dem diesjährigen Motto «from vision to action» zeigten führende Unternehmen und Initiativen, wie Visionen in konkrete Lösungen überführt werden. Ein zentrales Thema waren sogenannte Nebenströme – also Nebenprodukte der Lebensmittelproduktion, die zunehmend als wertvolle Ressource für neue Anwendungen erkannt werden. Diese Innovationen sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich attraktiv: Laut Prognosen wird der Markt für Nebenstromprodukte künftig ein Volumen von 100 Milliarden USD1 erreichen.
Coop und Betty Bossi mit Vorzeigeprojekt
Ein Best-Practice-Beispiel präsentierten Coop und Betty Bossi in der Eröffnungs-Keynote. Mit ihrer neuen Produktlinie «Nice to Save Food» zeigten Nadine Renaux von Coop und Simone Jones von Betty Bossi zusammen mit ihrem Team, wie aus Nebenprodukten marktfähige Innovationen entstehen – und was es braucht, um Konsument*innen erfolgreich zu überzeugen. Für Simone Jones, Leiterin Food Solutions bei Betty Bossi, ist das Thema Nebenströme eine echte Herzensangelegenheit. Kein Wunder engagiert sie sich auch als Mentorin im neu geschaffenen Mentoringprogramm StreamUp von UAW: „Lebensmittelverluste oder Sidestreams sind unentdeckte, wertvolle Zutaten. Damit zu experimentieren und die Projekte im StreamUp Programm zu begleiten, trifft mitten in mein Herz, das für genussvolle, nachhaltige und innovative Kulinarik und Food Produkte schlägt.“
11 innovative Food Save-Projekte «zum Probieren»
Ein weiteres Highlight war die Präsentation der elf geförderten Projekte des neuen Mentoringprogramms StreamUp. Mit diesem Programm unterstützt UAW gezielt Unternehmen, die konkrete Food Save Lösungen umsetzen. Ob KMU wie Kernser Edelpilze oder Startups wie Luya – ob neuartige Zutaten, schmackhafte Endprodukte oder digitale Technologien: Die Vielfalt der präsentierten Innovationen begeisterte das Fachpublikum. Beim anschliessenden StreamUp Market während des Stehlunchs konnten sich die Teilnehmenden direkt mit den Projektverantwortlichen austauschen – und die Produkte vor Ort degustieren.
Das UAW-Netzwerk wächst und fördert die Zusammenarbeit
Im Rahmen des Events fand auch die UAW-Vereinsversammlung statt. Das Netzwerk verzeichnet mittlerweile über 200 Mitglieder – von Einzelbetrieben bis zu grossen Unternehmensgruppen aus allen Bereichen der Lebensmittelwertschöpfung. Die wachsende Vielfalt ermöglicht ganzheitliche Lösungen zur Reduktion von Lebensmittelverlusten auf allen Stufen. Das Ziel bleibt die Halbierung der Lebensmittelverluste bis 2030.
Auch die Podiumsdiskussion unter dem Titel «wo stehen wir?» machte deutlich: Die Transformation braucht Zusammenarbeit und UAW ist dabei ein zentrales Puzzlestück, wie auch Claude Winter, Leiter Bereich Innovation von Neumitglied fenaco, betonte: „Die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und optimierte Nutzung von Nebenströmen sind zentrale Themen mit weitreichendem wirtschaftlichem und ökologischem Impact. Es ist nicht verwunderlich, dass es zahlreiche Initiativen und Organisationen gibt, welche sich mit diesen Themen beschäftigen. In dieser Landschaft erweist sich UAW als verlässlicher Partner, der die verschiedenen Akteure zusammenbringt und als übergreifendes Netzwerk fungiert. Durch diese Vernetzung können wir gemeinsam wirkungsvoller agieren und nachhaltige Lösungen entwickeln, um Kreisläufe langfristig zu schliessen.“
Weitere Informationen unter www.united-against-waste.ch