Mit 2 bis 3 Prozent mehr Umsatz hatte Emmi gerechnet. Geworden ist es ein organisches Plus von 3,6% und damit ein Umsatz von 3’911.9 Millionen Franken. Der EBIT liegt mit 284,1 Millionen Franken um 4,8 Prozent über dem um den Verkauf von Làcteos Caprinos bereinigten Vorjahr. Und auch der Reingewinn stieg um 7 Prozent gegenüber dem bereinigten 2020 und lag bei 216,7 Millionen Franken. Aufgrund des guten Geschäftsjahres erhöht Emmi die Dividende von 13 auf 14 Franken pro Aktie.
«Es ist uns gelungen, den Umsatz weiter zu erhöhen. Wir haben praktisch die 4-Millionen-Grenze erreicht. Und auch EBIT und Reingewinn sind proportional zum Umsatz gewachsen. Aus diesem Grund haben wir auch eine Dividenden-Erhöhung beantragt, was den Aktionärinnen und Aktionären zugutekommt», erklärte VR-Präsident Konrad Graber an der Bilanzmedienkonferenz.
Kosten sind deutlich gestiegen
Die Strategie von Emmi mit einem differenzierten Markenkonzept, Fokus auf wachsende Märkte und einer Nischenstrategie habe sich ausgezahlt, so CEO Urs Riedener. Deutlich schwieriger als das erste Halbjahr 2021 gestaltete sich die zweite Jahreshälfte. «Es stiegen praktisch alle Kosten», so Riedener. Rohwaren, Energie, Verpackungen, Logistik. In den USA – dem zweitwichtigsten Markt nach der Schweiz – sei zudem der Arbeitsmarkt sehr angespannt. Alles Nachfolgeeffekte der Pandemie. Dennoch sei Emmi praktisch ohne Schaden durch die Pandemie gekommen, zumindest an der Oberfläche. Aber darunter habe es doch einige Herausforderungen gegeben. So seien einige Produkte auf einmal enorm gefragt gewesen, andere dafür kaum mehr.
Schweizer Markt etwas rückläufig
«Wir hatten 2021 ein starkes internationales Geschäft. Die Schweiz ist etwas der Wermutstropfen», so CEO Riedener. Der Umsatz sank im Inland um 2,2 Prozent auf 1,65 Milliarden Franken. In den beiden letzten Jahren habe es positive Auswirkungen der Pandemie auf den Schweizer Markt gegeben, diese wegen der hohen Nachfrage nach Basisartikeln und auch wegen der teils geschlossenen Grenzen. «In diesem Umfeld sind wir mit dem Schweizer Markt dennoch zufrieden», so Riedener.
Division Americas wächst stark
Das Wachstumsgeschäft von Emmi ist Americas. Die letzten Jahre habe man dort aufgrund von Covid gelitten, doch das Geschäft komme jetzt zurück. Vor allem mit dem Detailhandel habe man sehr gut zusammengearbeitet, erklärte Riedener. Die Erwartungen wurden damit übertroffen. Auch zufrieden zeigt sich Emmi mit dem Europa-Geschäft. «Wir sind sehr gut unterwegs, die Prognose konnte leicht übertroffen werden», so der CEO.
Hohe Kosten wirken sich auf Gewinn aus
Für 2022 erwartet Emmi ein Wachstum von 2,5 bis 3,5 Prozent. Die Schweiz sieht Emmi stabil bei -1 bis 0 Prozent. Die Hauptentwicklung erwartet Emmi weiterhin bei der Division Americas mit einen Umsatzplus von 6 bis 8 Prozent. Auch Europa sollte mit 3 bis 5 Prozent gut laufen. «Beim EBIT erwarten wir wegen der Inputkosten ein schwieriges erstes Halbjahr», meint Urs Riedener. Das werde zäher werden, zudem sei das erste Halbjahr 2021 sehr stark gewesen. Optimistischer sei man fürs zweite Halbjahr 2022. Emmi geht von 290 bis 305 Millionen Franken EBIT aus. «Aber aktuell sieht es eher nach 290 aus», so Riedener.
Mittelfristig strebt Emmi ein weiteres Wachstum an. Die Wachstums- und Nischenmärkte sollen weiter vorangetrieben werden. Den Schweizer Markt will Emmi stabil halten.