Das geläufige Sprichwort „Das Auge isst mit“ kommt nicht von ungefähr – das Aussehen eines Lebensmittelproduktes ist ein wichtiger Faktor bei der Kaufentscheidung und beeinflusst die bewusste und unterbewusste Wahrnehmung des Geschmackes enorm. Die steigende Nachfrage der Verbraucher nach Bio-Produkten, mehr pflanzliche Lebensmittel, weniger Zusatzstoffe und natürliche Farbstoffe stellt die lebensmittelverarbeitende Industrie vor ganz neue Herausforderungen. Die Erdbeerkonfitüre wird schneller braun und das Weingummi verblasst.
Nicht verwunderlich ist es daher, dass immer mehr Lebensmittelhersteller ihre Produkte und Rohstoffe farblich vermessen. Da spektrale Messungen bei Lebensmittel schnell an ihre Grenzen kommen, ist die digitale Farbmessung auf dem Vormarsch. So lassen sich die Farben zum einen farblich vermessen und die erstellten Bilder und Farbdateien direkt an Zulieferer und andere Standorte verschicken. Auch Stabilitätsanalysen können mittels digitaler Auswertung objektiv durchgeführt werden.
Mit dem DigiEye durch die Augen der Kunden schauen.
Das DigiEye-System ist ein digitales Farbmesssystem, mit welchem Auswertungen objektiv und präzise durchgeführt werden können. Ob feste Nahrungsmittel mit ungleichmäßigen oder glänzenden Oberflächen, Pulver oder Flüssigkeiten, - das DigiEye arbeitet komplett berührungslos und unterscheidet bei der Farbmessung zwischen Verpackung, Produkt und einzelnen Inhaltsstoffen. So können auch optisch heterogene Lebensmittel wie Brot oder Nuss-Schokolade optimal gemessen werden. Damit punktet DigiEye gegenüber traditioneller Farbmessung, die lediglich punktuell messen und Durchschnittsfarbwerte präsentieren ohne zwischen den einzelnen Zutaten oder Strukturen zu differenzieren. Zusätzlicher Pluspunkt des DigiEye: Durch die berührungslose Farbmessung gibt es kein Risiko, dass die Ergebnisse durch den Messakt verfälscht werden.
Qualität durch Quantität
DigiEye sieht die Lebensmittel dabei genau wie der Konsument – zum Beispiel durch das Glas der Gin-Flasche. Diese wird in einen sogenannten DigiCube geführt, der das Umgebungslicht gänzlich abschirmt. Bei D65 Tageslicht (oder wahlweise andere Lichtarten) wird ein Foto der Probe gemacht. Im Cube kann nach Bedarf wahlweise diffuses oder direktes Licht erzeugt werden, abgestimmt auf die Oberflächenstruktur der zu untersuchenden Lebensmittel. Die hochauflösende Kamera, die von der Software gesteuert wird, erstellt ein HDR-Bild. Mit der Software lassen sich Ergebnisse in verschiedenen Farbräumen (CIE-Lab, CIE-LCh, XYZ) darstellen.
Die Aufnahmen der Proben werden in der Datenbank der DigiEye Software gespeichert und können jederzeit wieder aufgerufen werden, um sie mit neuen zu vergleichen. Die Delta-Werte (beispielsweise dE) unterschiedlicher Chargen müssen nicht mehr mit Excel berechnet werden, sondern werden mit wenigen Klicks in der Software generiert. Für diese Vergleiche werden oft selbst erstellte Referenzwerte oder Toleranzbereiche in der Software verwendet.
Qualitätskontrolle verbessern und Produktionsschritte analysieren
Ganz ohne vorheriges Wissen in der Anwendung von Farbmessgeräten können Mitarbeiter innerhalb von zwei Tagen in die Arbeit mit dem DigiEye eingeführt werden. Die Anwendungsbereiche des DigiEye sind dabei vielseitig. Die genauen Ergebnisse ermöglichen die Qualitätskontrolle der Verpackungsfarbe oder des Lebensmittels, lassen Rückschlüsse auf Produktionsunterschiede zu, die sich in differenzierter Farbgebung niederschlagen können. Auf diese Weise werden die Mengen an unverkäuflichen Produkten, Reklamationen und vor allem der Abfall in der Lebensmittelindustrie reduziert.
Weitere Informationen unter www.carl-von-gehlen.de