Laufend baut Too Good To Go zusammen mit einer mittlerweile grossen Anzahl an Herstellern das Angebot weiter aus. Seit der Lancierung haben sich ganze 18 Hersteller wie Emmi, Familie HUG, Hero, Unilever, Nestlé, Biotta, bio familia und viele andere dafür entschieden, mitzuwirken. Bereits über 100 Produkte tragen den Zusatz «Oft länger gut».
Grosser Handlungsbedarf bei Milchprodukten
Seit Mitte Oktober 2020 tragen die ersten Activia Joghurts von Danone in der Schweiz den Hinweis «Oft länger gut» auf der Verpackung. Der Zusatz macht Konsumenten darauf aufmerksam, dass die Joghurts oft über deren Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus geniessbar sind. Gleichzeitig appellieren Danone und Too Good To Go damit an die Konsumenten, ihre eigenen Sinne zu nutzen, um die Qualität von Produkten nach Ablauf des Datums zu prüfen und so Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. In der Schweiz werden jährlich 2,8 Millionen Tonnen Essen verschwendet, fast ein Drittel davon in Haushalten. Eine Ursache ist der falsche Umgang mit Haltbarkeitsdaten. Hier setzen Danone und Too Good To Go mit dem Hinweis «Oft länger gut» an. «Oft länger gut» ist eine Initiative von Too Good To Go, der Bewegung gegen Lebensmittelverschwendung, mit dem Ziel, Konsumenten für den Umgang mit Mindesthaltbarkeitsdaten (MHD) zu sensibilisieren.
Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum
Obwohl viele Lebensmittel oft über deren MHD hinaus gut geniessbar sind, entsorgen viele Konsumenten sie direkt nach dessen Erreichen. Fabio Andrea Cella, Country Manager Danone Schweiz, erläutert: «Als Hersteller garantieren wir, dass bis zum Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums neben den mikrobiologischen Aspekten auch der Geschmack, die Konsistenz und der Geruch eines Joghurts immer gleich sind und den hohen DanoneQualitätsanforderungen entsprechen.»
Konsumenten sollen sich auf ihre Sinne verlassen
«Oft länger gut» ist gleichzeitig auch ein Appell an die Konsumenten: Sie sollen Produkte mit abgelaufenem MHD einem einfachen Qualitätstest unterziehen, bevor sie diese konsumieren oder direkt entsorgen. Dazu Alina Swirski, Country Managerin von Too Good To Go Schweiz: «Wir raten den Konsumenten, sich auf ihre Sinne zu verlassen, um zu prüfen, ob ein Produkt nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch geniessbar ist. Die Devise lautet ‹schauen›, ‹riechen›, ‹probieren› und ‹geniessen›.»
20’000 Äpfel vor der Verschwendung gerettet
Too Good To Go vereint Kräfte und unterstützt die Akteure der Lebensmittelbranche auch bei nicht verarbeiteten Frischprodukten. Neben vielen Einzelaktionen kommt es dabei regelmässig zu eigentlichen Rettungsaktionen im grossen Stil. So konnten im Oktober 2020 zusammen mit den Unternehmen ACKR, Hiltl, HITZBERGER, den Stadtspitälern Waid und Triemli, Zum guten Heinrich, SPAR, der Schweizer Tafel, Tischlein deck dich und Westhive 20’000 Äpfel vor der Verschwendung bewahrt werden. Die Jonagold- und Golden-Äpfel sind optisch nicht perfekt oder entsprechen nicht der Grössennorm und haben es daher nicht in den Konsum geschafft. Die Betriebe geben sie als ganze Frucht oder verarbeitet an ihre Gäste, Kund*innen oder bedürftige Menschen ab. Too Good To Go ruft Konsument*innen damit auch dazu auf, alle Lebensmittel, unabhängig von ihrer Optik, zu schätzen, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren.
Lebensmittelverschwendung drosseln
Danone und Too Good To Go möchten mit der Massnahme der Lebensmittelverschwendung in Haushalten entgegenwirken: «Danone möchte Lebensmittelverschwendung entlang der eigenen Wertschöpfungskette bis 2025 um 50 Prozent gegenüber 2016 reduzieren. Mit ‹Oft länger gut› auf Activia Joghurts machen wir einen weiteren Schritt, um dieses Ziel zu erreichen! Dabei engagiert sich Danone nicht nur in der Schweiz, sondern auch global aktiv gegen Lebensmittelverschwendung, etwa durch Koalitionen mit Friends of Champions 12.3 und der Initiative 10X20X30 beschleunigen wir den Fortschritt zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen», meint Fabio Andrea Cella.
CHF 620 pro Jahr oder knapp zwei Joghurts täglich
Die Lebensmittelverschwendung wirkt sich stark negativ auf die Umwelt aus: 38 Prozent der Umweltbelastung durch Lebensmittelverschwendung in der Schweiz entsteht durch das Essen, das in Haushalten verschwendet wird (vgl. Foodwaste.ch). Ein Schweizer Haushalt gibt laut Bundesamt für Statistik monatlich 636 Franken für Lebensmittel aus. Gleichzeitig werfen wir pro Person und Jahr gekaufte und nicht konsumierte Lebensmittel im Wert von 620 Franken weg. Zur Verdeutlichung: Activia Joghurts werden, gerechnet mit einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 0.90 Franken, pro Person täglich knapp zwei Activia Joghurts verschwendet. Da auf dem Weg vom Feld auf den Teller zahlreiche Ressourcen – etwa für Transport, Verarbeitung oder Kühlung – aufgebracht wurden, ist Lebensmittelverschwendung zu diesem Zeitpunkt am verheerendsten. Gleichzeitig könnte die Verschwendung da am einfachsten verhindert werden.
Too Good To Go
Mehr als ein Drittel aller produzierten Lebensmittel wird verschwendet. In der Überzeugung, dass produziertes Essen auch konsumiert werden soll, kämpft das dänische Unternehmen Too Good To Go seit seiner Gründung 2016 mit der gleichnamigen App gegen Lebensmittelverschwendung. Die kostenlose App verbindet Bäckereien, Restaurants, Supermärkte und weitere gastronomische Betriebe mit Nutzer*innen. Die Nutzer*innen sehen auf der App, in welchen Betrieben in ihrer Nähe Lebensmittel übriggeblieben sind, können diese zu einem reduzierten Preis reservieren und als Überraschungspäckli retten. So kann wertvolles Essen doch noch verkauft werden – und alle gewinnen dabei: der Betrieb, die Nutzer*innen und die Umwelt. Aktuell ist die Bewegung in 14 europäischen Ländern aktiv, seit Sommer 2018 auch in der Schweiz vertreten und expandierte im September 2020 in die USA. Bereits knapp 60’000 Partnerbetriebe sind auf der App, über 3200 davon hierzulande. Mehr Informationen unter www.toogoodtogo.ch. Nebst der App hat Too Good To Go die Initiative «Oft länger gut» für Produkte mit Mindesthaltbarkeitsdaten zusammen mit verschiedenen Produzenten eingeführt, um Verbraucher*innen für den Umgang mit Haltbarkeitsdaten zu sensibilisieren und Lebensmittelverschwendung in Haushalten zu reduzieren.
www.toogoodtogo.ch
www.oftlaengergut.ch
Carte Blanche Oktober-Ausgabe: www.lebensmittelindustrie.com/ carte-blanche/gemeinsam-gegenlebensmittelverschwendung