Aufgrund der positiven Erfahrungen des Produktionsbetriebes sowie des Zerlegebetriebes der Bayernfleisch GmbH, eine 50-prozentige Tochtergesellschaft der Südbayerischen Fleischwaren GmbH, hat nun auch der Produktionsbetrieb in Obertraubling auf eine zentralisierte Vakuumversorgung von Busch umgestellt und profitiert bei der Vakuumverpackung von deren Vorteilen gegenüber einer Vakuumversorgung an den einzelnen Verpackungsmaschinen.
Die Südbayerische Fleischwaren GmbH unterhält in Ingolstadt, Donauwörth, Traunstein und Obertraubling vier Produktionsbetriebe. Alle vier Produktionsstätten haben gemeinsam 305 verschiedene Produkte für die Frische- und Bedientheke im Programm. Insgesamt werden von Südbayerische Fleischwaren 1.280 Einzelhandelsgeschäfte, 35 andere Betriebe und drei Läger beliefert, die jeweils zu EDEKA Südbayern gehören. Schnelligkeit ist Trumpf: Eine ausgeklügelte Logistik sorgt dafür, dass die Lieferung der bestellten Ware innerhalb von 24 Stunden erfolgt. Südbayerische Fleischwaren verwendet für alle Produkte ausschliesslich Fleisch aus Bayern und garantiert dadurch eine hohe Qualität und kann die Herkunft des Fleisches zu einhundert Prozent nachverfolgen. Insgesamt 221 DLG-Gütesiegel sind der beste Beweis für die ausgezeichnete Qualität der Südbayerischen Fleischwaren.
Im Fleischwarenwerk Obertraubling werden hauptsächlich Roh- und Brühwürste im Schichtbetrieb produziert. Täglich verlassen 22 bis 24 Tonnen Roh- und Brühwurstprodukte den Betrieb. Verpackt wird auf vier Verpackungslinien mit Tiefziehautomaten. In diese waren ursprünglich je ein Vakuum-Booster und eine Drehschieber-Vakuumpumpe eingebaut, um die Verpackungsmaschinen mit Vakuum zum Tiefziehen der Unterfolie und zum Evakuieren der Vakuumkammer zu versorgen.
Aufgrund der sehr guten Erfahrung mit zentralen Vakuumsystemen im Produktionsbetrieb in Traunstein hat sich Betriebsleiter Walter Stemplinger auch mit dem Thema Zentralisierung befasst. Auslöser dafür war hauptsächlich der Stillstand einer Verpackungslinie bei den jährlichen Wartungsarbeiten an den Vakuumpumpen. Ausserdem wollte er die abgestrahlte Wärme der Vakuumpumpen aus dem gekühlten Verpackungsraum verbannen und die Geräuschemission eindämmen. Er nahm Kontakt mit den Vakuumexperten der Firma Busch auf, die bereits die Anlagen bei Bayernfleisch und im Fleischwerk in Traunstein konzipiert und realisiert hatten.
Eine Herausforderung stellten die Platzverhältnisse in den Produktions- beziehungsweise Verpackungsräumlichkeiten dar. Um die steigende Nachfrage befriedigen zu können, wurde das Fleischwerk in Obertraubling in den vergangenen Jahren baulich immer wieder vergrössert. Dennoch war im zuletzt 2015 erweiterten Verpackungsbereich kein Platz für das Aufstellen eines zentralen Vakuumsystems vorhanden. Die Vakuumexperten von Busch konzipierten daraufhin ein Vakuumsystem (Fig. 1), das in einen 20-Fuss-Container passte. Busch lieferte dieses Vakuumsystem, im Wesentlichen bestehend aus vier PANDA Vakuum-Boostern, vier Drehschieber-Vakuumpumpen R5 als Vorpumpen und einem Schaltschrank komplett montiert im Container (Fig. 2). Oben auf dem Container wurden die Pufferbehälter montiert und alle vier Verpackungslinien daran angeschlossen.
Die Evakuierung der Verpackungskammern erfolgt in zwei Schritten über zwei Vakuumzuleitungen. In der einen Leitung liegt stets ein sogenanntes Grobvakuum von 30 Millibar an. Dadurch ist eine schnelle Evakuierung auf dieses Grobvakuumniveau möglich. Ist dieses erreicht, schaltet die Anlage auf die zweite Zuleitung mit einem Vakuumniveau von 4 Millibar um. Durch diese zweistufige Druckausgleichsmethode sind kurze Taktzeiten möglich. Die Pufferbehälter auf dem Container und das Volumen der 18 bis 25 Meter langen Saugleitungen stellen sicher, dass die notwendigen Vakuumniveaus permanent in den Leitungen anliegen. Für das Tiefziehen der Unterfolie reicht das Grobvakuumniveau völlig aus, so dass die Formwerkzeuge nur mit diesem beaufschlagt werden. Die Anlage ist bedarfsabhängig gesteuert. Die einzelnen Vakuumpumpen werden über Drucktransmitter druckabhängig zu- oder abgeschaltet. Das bedeutet, dass, im Gegensatz zu der vorherigen dezentralen Vakuumversorgung, nicht immer alle Vakuumpumpen in Betrieb sind.
Die Vakuumversorgung ist nun völlig redundant. Das heisst, zur Wartung einzelner Vakuumpumpen können diese über Ventile einfach abgekoppelt werden ohne dass dies Einfluss auf den laufenden Betrieb hat. Der Servicetechniker muss auch nicht mehr den hygienisch sensiblen Verpackungsbereich betreten. So wird der jährliche Service an der Vakuumversorgung von Busch während des laufenden Betriebs durchgeführt. Nach der Inbetriebnahme der Anlage im Jahr 2018 kann der Betriebsleiter des Produktionsbetriebs in Obertraubling heute bestätigen: „Wenn der Kundendienst an der Vakuumversorgung durchgeführt wird, merkt das an den Verpackungslinien niemand.“
Durch das Entfernen der einzelnen Vakuumpumpen aus dem Verpackungsraum konnte die Geräuschemission deutlich gesenkt werden. Die Kühlung des Verpackungsraums konnte jetzt auch zurückgefahren werden, weil die abgegebene Wärme der Vakuumpumpen nicht mehr an die Raumluft abgegeben wird. Dies und die bedarfsabhängige Steuerung der Vakuumversorgung tragen zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs bei. Durch die Energieeinsparung und den während des Betriebs einfach durchzuführenden Service hat Südbayerische Fleischwaren jetzt auch in ihrem zweiten Produktionsbetrieb eine äusserst wirtschaftliche Vakuumversorgung erhalten. Bei einem Ausfall einer Vakuumpumpe könnte an den Verpackungslinien ohne Einschränkungen weiter verpackt werden. Durch einen Servicevertrag mit Busch kann sich Walter Stemplinger sicher sein, dass die Vakuumversorgung immer voll funktionsfähig ist.
Weitere Informationen unter: www.buschvacuum.com