Der Blick aufs Sortiment zeigt in etwa: Je günstiger desto besser. 42 Prozent der Schweizer wollen 2023 vermehrt Tiefpreisprodukte, 28 Prozent mehr Eigenmarken aufs Kassenband legen. Eine entsprechend geringe Nachfrage ist im oberen Preissegment zu erwarten: 59 Prozent wollen weniger zu Premiumprodukten greifen, 56 Prozent weniger zu Markenartikeln. Und 41 Prozent der Schweizer Konsumenten geben an, weniger Bio- und nachhaltige Produkte kaufen zu wollen. Lediglich 9 Prozent der Befragten sind im aktuellen Umfeld bereit, mehr Geld für nachhaltige Produkte auszugeben. Die Verschiebung im Konsumverhalten eröffne der Branche laut Cavadini aber auch Raum für innovative Kombinationen aus Erschwinglichkeit und Nachhaltigkeit: „Beispiele hierfür sind die Wiederverwertung von Lebensmitteln, das Second-Geschäft für Kleider sowie Miet- und Reparaturleistungen für Geräte.“
Weniger Investitionen in Wohnen, Bekleidung oder Freizeit
Insbesondere im Non-Food-Bereich schieben Verbraucher grössere Anschaffungen lieber auf und passen ihr Konsumverhalten an die gesteigerte Preissensibilität an. Während in den Lockdown-Jahren Baumarkt- und Gartenartikel noch boomten, will nun beinahe die Hälfte der Schweizer (45 Prozent) Anschaffungen in diesem Bereich deutlich einschränken. Mit 59 Prozent Ablehnung trifft es den Möbel- und Einrichtungsbedarf besonders stark. Dazwischen rangieren Anschaffungen in den Bereichen Elektronik, Haushalt und Mode (jeweils 55 Prozent) sowie Sport- und Freizeit (52 Prozent). „Für Detailhändler gilt es angesichts des starken Margen-Drucks, schnell die richtige Balance zu finden zwischen der Notwendigkeit, Preise zu halten bzw. weiterzugeben und zeitgleich Umsätze zu sichern. Ein ausgeklügeltes Aktions- und Rabattmanagement sowie ein kunden- und wettbewerbsorientiertes Pricing spielen hier eine zentrale Rolle“, sagt Cornelia Brühwiler, Partnerin im Bereich Detailhandel und Konsumgüter bei AlixPartners.
Einkaufstourismus polarisiert, geht aber unter dem Strich zurück
35 Prozent aller Befragten sagen, dass sie weniger im Ausland einkaufen werden; 19 Prozent, dass sie mehr im Ausland einkaufen werden, mit unterschiedlichen Hauptgründen für die jeweiligen Absichten. An erster Stelle für die Reduzierung des Einkaufstourismus wird die Unterstützung der Schweizer Wirtschaft zitiert, für die Zunahme des Einkaufstourismus die nach wie vor günstigeren Preise im Ausland.
Über die Studie
Für die Studie „DACH Consumer Survey: wie die Teuerung das Konsumentenverhalten im Retail verändert“ von AlixPartners wurden im Februar 2023 insgesamt 4.000 Konsumentinnen und Konsumenten durch YouGov online zu ihrem Konsumverhalten befragt. Die Teilnehmer stammen aus Deutschland (2.000), Österreich (1.000) und der Schweiz (1.000).
Über AlixPartners
Die global agierende Beratung AlixPartners steht für die ergebnisorientierte Unterstützung namhafter Mandanten bei zeitkritischen und komplexen Transformations- und Ertragssteigerungsprogrammen. Tiefgreifende Branchenexpertise und funktionale Kompetenz sowie die Kenntnis der Hebel erfolgreicher Restrukturierung ermöglichen es AlixPartners, den Wandel von Gross- und mittelständischen Unternehmen zielgerichtet zu begleiten. Mit über 3.000 Mitarbeitern ist AlixPartners weltweit in 25 Büros vertreten, darunter seit dem Jahr 2014 auch mit einem eigenen Büro in der Schweiz. AlixPartners-Berater arbeiten an herausfordernden Projekten, die die Zukunft von Unternehmen massgeblich beeinflussen, oft in kritischen Situationen, bei denen viel auf dem Spiel steht – When it really matters. www.alixpartners.com