Aufgrund der hohen Volatilität in einigen Schlüsselmärkten von Bühler verlief die Geschäftsentwicklung in den Segmenten sehr unterschiedlich. Die Nahrungs- und Futtermittelmärkte verbuchten eine beständige Nachfrage – insbesondere die Verarbeitung von pflanzlichen Proteinen für Fleischalternativen und die Mälzerei erlebten einen starken Aufschwung. Die Automobil-, Unterhaltungselektronik- und Architekturglasindustrien hingegen waren rückläufig. Somit stieg der Auftragseingang für Grains & Food weiter auf CHF 1,8 Milliarden (+5,2%), für Consumer Foods ging er leicht zurück auf CHF 775 Millionen (–1,7%), und Advanced Materials musste einen Rückgang des Auftragseingangs um 32,2% auf CHF 488 Millionen verkraften. Beim Umsatz zeigte sich Grains & Food mit CHF 1,8 Milliarden (+0,9%) robust. Consumer Foods konnte seinen Umsatz um 2,5% auf CHF 774 Millionen steigern. Mit CHF 649 Millionen ging der Umsatz von Advanced Materials um 8,0% zurück.
Verbesserte Rentabilität, starke finanzielle Position
Dank konsequentem Ressourcen- und Kostenmanagement verbesserte Bühler seine Produktivität und steigerte so die Rentabilität. Das neue Segment Consumer Foods kompensierte den geringeren Gewinnbeitrag von Advanced Materials. Dies gelang unter anderem, indem Consumer Foods die globale Organisation von Bühler in Anspruch nahm. „Das neue Segment Consumer Foods hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen“, so CFO Mark Macus. Mit einem Steuersatz von 19,5% (Vorjahr: 20,1%) und einem Finanzergebnis von CHF 2,4 Mio. (Vorjahr: CHF 4,6 Mio.) wuchs der Reingewinn von Bühler um 7,2% auf CHF 202 Mio. (Vorjahr: CHF 188 Mio.).
Bühler weist auch für 2019 eine starke finanzielle Position auf. Die Nettoliquidität blieb mit CHF 449 Mio. (+0,3%) hoch. Die Eigenkapitalquote stieg auf 42,8% (Vorjahr: 42,2 %). Der RONOA (Return on Net Operating Assets) blieb mit 14% auf dem Niveau des Vorjahres.
Stabilität als Ergebnis einer breiten regionalen Verankerung
Die breite regionale Präsenz von Bühler half, die Marktschwankungen auszugleichen. Bühler hat mit Niederlassungen in rund 140 Ländern, fast 100 Servicestationen und mehr als 30 Produktionsstandorte. Während Asien und Europa im letzten Jahr die Wachstumstreiber waren, übernahmen 2019 Nordamerika sowie der Mittlere Osten und Afrika diese Rolle. Erstmals seit Jahren verzeichnete Bühler in China einen Stillstand, dies aufgrund der Marktsättigung im Automobilbereich und der anhaltenden Zollkonflikte. Unabhängig davon bleibt die geografische Leistung des Unternehmens ausgeglichen: Was den Umsatz betrifft, entfallen auf Asien 34%, auf Europa 30%, auf Amerika 22% und auf den Mittleren Osten und Afrika 14%. Strukturell konnte das Unternehmen 2019 die Breite seines Portfolios weiter ausbauen. Das Anlagen- und Projektgeschäft mit seinen langen Zyklen macht nun 70% des Umsatzes aus, während das kurzzyklische Kundenservice- und Einzelmaschinengeschäft einen Gesamtumsatz von CHF 979 Millionen erzielte, was einem Anteil von 30% des Gesamtumsatzes entspricht.
Innovationen für eine bessere Welt
Im Jahr 2019 verstärkte Bühler seine Innovationsfähigkeit mit der Eröffnung des Innovationscampus CUBIC und neuer Anwendungszentren und steigerte die Ausgaben in Forschung und Entwicklung auf ein Rekordniveau von CHF 149 Millionen. Das Unternehmen ging neue Partnerschaften ein, etwa mit der Future Food Initiative und dem World Business Council for Sustainable Development. Bühler lancierte über 20 neue Schlüssellösungen, viele davon im Bereich der digitalen Anwendungen. Etwa 25% der gesamten Innovationsausgaben flossen in digitale Anwendungen. Mit diesen Innovationen will Bühler den ökologischen Fussabdruck in seinen Branchen deutlich verringern: „Wir wollen bis 2025 den Energieverbrauch, den Wasserverbrauch und den Abfall in den Wertschöpfungsketten unserer Kunden in den Bereichen Lebensmittel, Futtermittel und Mobilität um 50 Prozent reduzieren“, sagt CTO Ian Roberts. Um bei diesen Herausforderungen Wirkung zu erzielen, lud Bühler erneut Branchenführer, Partnerinnen, Kunden, Wissenschafterinnen und Start-ups zu den Networking Days 2019 ins schweizerische Uzwil ein. Sie standen unter dem Motto „Creating tomorrow together“. Die Teilnehmenden der Networking Days 2019 vertraten Unternehmen, die täglich vier Milliarden Menschen mit Lebensmitteln versorgen und zur Mobilität von etwa einer Milliarde Menschen beitragen. Sie waren sich einig, dass es keine Option sei, weiterzumachen wie bisher, um die heutigen globalen Herausforderungen zu bewältigen. Es braucht rasche Entscheidungen und eine breit angelegte Zusammenarbeit, um die Nahrungsmittel- und Mobilitätsindustrie nachhaltiger zu gestalten.
Mit innovativen Lösungen gut aufgestellt
Die wirtschaftlichen Messgrössen für das laufende Finanzjahr zeigen anhaltende – wenn nicht sogar zunehmende – Volatilität und Unvorhersehbarkeit. Bühler rechnet nicht mit einem schnellen Aufschwung der Automobilindustrie. Die Aussichten für die Bereiche Unterhaltungselektronik und Glasbeschichtung sind besser. Die Nahrungs- und Futtermittelmärkte scheinen intakt zu bleiben, mit einigen boomenden Segmenten, wie etwa pflanzliche Proteine für Fleischalternativen. In allen Märkten verlangen die zunehmenden ökologischen Herausforderungen nach neuen nachhaltigen Lösungen und schaffen neue Geschäftsmöglichkeiten. „Wir treiben Innovationen auf den Lebens- und Futtermittelmärkten voran. Dazu gehören etwa neue Anwendungen in der Getreide-, Cerealien- und Pflanzenproteinverarbeitung und bei digitalen Anwendungen. Bei der Mobilität forschen und entwickeln wir weiter bei Leichtmetallanwendungen, neuen Lösungen für die Batterieverarbeitung und Beschichtungsanwendungen. So machen wir aus den Herausforderungen von heute die nachhaltigen Geschäftsmöglichkeiten von morgen“, sagt CEO Stefan Scheiber. Mit der strategischen Aufstellung der drei Segmente und der globalen Ausrichtung sieht sich das Unternehmen gut positioniert, um diese Chancen zu nutzen und gleichzeitig die Risiken abzuwägen. Für das Jahr 2020 plant Bühler eine stabile und positive Geschäftsentwicklung.
Über Bühler
Milliarden Menschen kommen täglich mit Technologien von Bühler in Kontakt, um ihren Grundbedarf an Lebensmitteln und Mobilität zu decken. Zwei Milliarden Menschen essen täglich Lebensmittel, die auf Anlagen von Bühler hergestellt wurden. Eine Milliarde Menschen reisen in Fahrzeugen, deren Teile mit Technologien von Bühler produziert wurden. Unzählige Menschen tragen Brillen, benutzen Smartphones und lesen Zeitungen und Zeitschriften – sie alle werden mit Prozesstechnologien und -lösungen von Bühler hergestellt. Dank dieser globalen Relevanz ist Bühler in der Lage, die heutigen Herausforderungen in nachhaltige Geschäftsfelder zu verwandeln. Bühler trägt dazu bei, die Welt sicher zu ernähren. Und mit energieeffizienten Autos, Gebäuden und Maschinen trägt Bühler zum Klimaschutz bei. Bühler hat sich zum Ziel gesetzt, dass seine Kunden in ihren Wertschöpfungsketten 50 Prozent Energie, 50 Prozent Wasser und 50 Prozent Abfall einsparen können – und das bis 2025. „Innovationen für eine bessere Welt“ ist das Motto von Bühler.
Bühler investiert bis zu 5 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Im Jahr 2019 erwirtschafteten rund 12'800 Mitarbeitende einen Umsatz von 3,3 Milliarden Schweizer Franken. Das Schweizer Familienunternehmen ist weltweit in 140 Ländern tätig und hat ein globales Netzwerk von 98 Servicestationen, 32 Produktionsstandorten und 25 Anwendungszentren. 2020 feiert Bühler sein 160-jähriges Bestehen.
www.buhlergroup.com