IFFA
Internationale Leitmesse – Technology for Meat and Alternative Proteins
Datum: 03.-08. Mai 2025
Ort: Frankfurt am Main (D)
Vor mehr als zwei Jahren wurde das russische Embargo für Lebensmittel aus der EU eingeführt. Die Massnahme hat dreierlei bewirkt: einmal Chaos und Verluste auf fast allen Märkten, zum Zweiten eine kräftige Verteuerung der Lebenshaltung in Russland und zum Dritten einen Ozean an Misstrauen!
Dr. Dietmar Stutzer
Seit dem August 2014 ist das russische Embargo für Lebensmittel aus der EU in Kraft. Milch ist in Russland noch mehr als vorher Mangelware. 2015 fehlten acht Millionen Tonnen. Eine der Folgen: Die Verbraucher-Nachrichtenseite «Fontanka» im russischen Fernsehen zeigte ein gruseliges Hüttenkäse-Experiment: Das zum Verzehr angebotene Produkt, eben ein Hüttenkäse (andernorts in Osteuropa heisst es «ser wiejski», also Dorfkäse, und ist sehr beliebt) wurde angezündet und sprang im Topf zunächst wie Popcorn. Dann entwickelte sich ein grauer Rauch, schliesslich brannte das Zeug zehn Minuten lang. Der Hüttenkäse enthielt laut «Fontanka» nicht ein Quäntchen Milch und sei nur geeignet für Kerosinlampen. Der Herstellerbetrieb wurde zwar dichtgemacht, doch das Problem sei systembedingt, sagt eine «Fontanka»-Journalistin. Auch die russischen Behörden räumen ein, dass es immer mehr Produkte zweifelhafter Qualität und immer mehr gefälschten Käse auf dem Markt gibt. Die für landwirtschaftliche Produkte zuständige Aufsichtsbehörde veröffentlicht seit 2016 eine «Liste der Ehrlichen» und nennt darin Firmen, die tatsächlich noch Milch und Sahne bei der Herstellung von Joghurt oder Eis verwenden. Andere dagegen würden die Milch nicht nur mit Wasser strecken, sondern mit «Stärke, Kreide, Seife, Backpulver, Kalk oder sogar Zement», warnte die Behörde zum zweiten Embargo-Jahrestag. «Die meisten heimischen Hersteller nutzen den mangelnden Wettbewerb voll aus und strengen sich nicht an, gute Produkte herzustellen», kritisiert Irina Tichmjanowa von der regierungsunabhängigen Verbraucherorganisation Roscontrol. Sie testete kürzlich 46 Molkereiprodukte – 60 Prozent enthielten Ersatzstoffe.
Grundverschiedene Qualitätsvorstellungen
Insider des internationalen Käsehandels der Schweiz erinnern sich an russische Anfragen aus der zweiten Jahreshälfte 2014, wie man in der Schweiz über ständige Lieferungen in die Russische Föderation denke. Natürlich war das helvetische Echo grundsätzlich positiv. Doch als die Käsebranche von den russischen Mengenvorstellungen hörte, verbreiteten sich Bedenken. Auch zeigten sich grundverschiedene Vorstellungen über die Qualität, wie sie bei den Käsesorten der Schweiz seit Hunderten von Jahren definiert ist. Die Russen verstanden sie als Kult, den sie sich nicht erklären konnten und auch nicht erklären wollten. Ihre Erfahrung besagt, dass die Leute kaufen, was ihnen verkauft wird.
Es sollte nur Monate dauern, bis sich die Schweizer Käsewirtschaft bei ihrem eigenen nüchternen Geschäftssinn bedanken konnte. Er hat sie davor bewahrt, bei den ständigen Rubelabstürzen als Folge der Energiepreisabstürze in ein Inferno bei den Zahlungsbetreibungen zu geraten. Zwar sind 2014 etwa 900 Tonnen «Embargo-Lebensmittel» aus der Schweiz nach Russland geliefert worden, die den durch eine gute Ernte überversorgten Binnenmarkt entlasteten, aber mit dem Einsetzen des Preisverfalls bei Energierohstoffen Ende 2014 war es damit wegen des stürmischen Verfalls des Aussenwertes des Rubels schnell vorbei.
Natürlich haben aber die russischen Unterhändler nicht versäumt, ihren Gesprächspartnern in der Schweiz peinliche Vergeltungsmassnahmen für den Fall anzukündigen, dass sie sich dazu hergeben sollten, EU-Produkte «umzutaufen» und als schweizerische nach Russland zu liefern. Diese Verdächtigung war schon deshalb Unsinn, weil solche Dreiecksgeschäfte wegen des Aussenhandelsregimes, wie es die Schweiz anwendet, die EU-Produkte noch vor einer «Umtaufe in schweizerische» untragbar verteuert hätte. In einem Land mit den Wirtschaftstraditionen Russlands, das seinen Aussenhandel vor allem mit Energiestoffen abwickelt, konnte man sich das wohl nicht vorstellen.
Das Vertrauen ist dahin
Jedenfalls hat der «Lebensmittelkrieg EU-Russland» und umgekehrt dreierlei bewirkt: einmal Chaos und Verluste auf fast allen Märkten, zum Zweiten eine kräftige Verteuerung der Lebenshaltung in Russland selbst und zum Dritten einen Ozean an Misstrauen! Inzwischen traut von den Beteiligten keiner mehr keinem über den Weg, die russischen Behörden nicht einmal mehr den grundsoliden Schweizern, sie des Apfelschmuggels verdächtigen. Sie halten es für möglich, wenn nicht wahrscheinlich, dass sich die Schweiz an der Umgehung des Embargos für Gemüse, Obst und Milchprodukte aus der EU beteiligt, und vermuten, dass EU-Produkte gleichsam mit dem Segen des Schweizerkreuzes versehen und als «genuin schweizerisch» nach Russland exportiert werden.
Das Staatssekretariat für Wirtschaft hat für den Verdacht einer Umgehung des russischen Boykotts von Obst und Gemüse aus der EU über die Schweiz keine Anhaltspunkte gefunden. Dass Schweizer Lieferungen nicht mit den dazu ausgestellten Zertifikaten übereinstimmten, habe sich nirgends bestätigt.
Russische Behörden haben die Schweiz aufgefordert, zu beweisen, dass das seit August gelieferte Obst und Gemüse seinen Ursprung tatsächlich in der Schweiz hat und nicht in der EU. Die Exporte aus der Schweiz sollen plötzlich ein Vielfaches der Vorjahre ausmachen. Um fehlende Mengen auf dem russischen Markt auszugleichen, haben russische Importeure versucht, diese Produkte in der Schweiz zu bekommen, obwohl sie in der Schweiz wesentlich teurer sind als in der EU. Um ihre langjährigen Kunden in Russland nicht zu verlieren, haben auch einige europäische Exporteure Früchte und Gemüse in der Schweiz bestellt und sie direkt nach Russland liefern lassen.
Völlig unwirtschaftlich
Schweizer Produkte werden in Russland mit Zöllen von 20 bis 40 Prozent des Warenwertes belastet, weil die Schweiz im Gegensatz zur EU kein Freihandelsabkommen mit Russland hat. Eine Einfuhr von Produkten aus der EU und ein Reexport nach Russland wäre deshalb völlig unwirtschaftlich.
Aber der russische Argwohn trifft nicht nur die Schweizer. Russland hat auch Weissrussland und Serbien regelmässig Herkunftsfragen gestellt. Gegenüber Weissrussland sollen sie bei Kartoffeln nicht völlig unberechtigt sein. Serbien, das ohnehin alle Mühe hat, russische Lieferwünsche zu erfüllen, ist in der gleichen Lage wie die Schweiz: Ein Zukauf aus der EU zum Weiterverkauf nach Russland wäre untragbar teuer. Wladimir Putin und seine agrarpolitischen Hilfstruppen haben im August 2014 angekündigt, dass sie mit der ihnen eigenen Tatkraft und Umsicht für die 142 Millionen russischen Verbraucher neue Quellen für Obst und Gemüselieferungen auftun würden. Doch wo sollte das sein? Bei den südöstlichen Nachbarn Russlands jedenfalls nicht.
Türkei mit grossem Potenzial
Einzig die Türkei hat mit einer Erzeugung von jährlich 44 Millionen Tonnen Obst und Gemüse Grosskapazitäten. Den grössten Teil der landwirtschaftlich-gärtnerisch nutzbaren Flächen beherrschen der Obst- und der Gemüseanbau. Wichtigste Produktgruppen sind Trauben, Kern- und Steinobst sowie Zitrusfrüchte. Kernobst ist die zweitwichtigste Gruppe des türkischen Obstanbaus und macht 22 Prozent der Gesamtproduktion aus. Das wichtigste Produkt ist der Apfel mit einer durchschnittlichen Produktionsmenge von 2,6 Millionen Tonnen pro Jahr. Steinobst nimmt mit 13 Prozent den vierten Platz ein. Unter diese Gruppe fallen Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen und Kirschen (Süss- und Sauerkirschen). Die Türkei ist der grösste Kirschenproduzent der Welt. Die Produktion beträgt 418 000 Tonnen.
Auch hier wiederholt sich, was Russland mit seinen kleineren Lieferanten erlebt: Die Türkei exportiert bereits den Grossteil ihres Frischobstes und -gemüses in die Russische Föderation. Dieser Markt macht mit 789 Millionen US-Dollar zirka 36 Prozent der gesamten Obst- und Gemüseexporte der Türkei aus. Es gibt keinen Liefermarkt, der den gewaltigen Importbedarf Russlands decken könnte, ausser dem der EU, den es sich selbst verboten hat. Fazit: Wohin man schaut gibt es nur Verlierer.
Lebensmittel-Industrie Ausgabe 11/12 Dezember 2016
Internationale Leitmesse – Technology for Meat and Alternative Proteins
Datum: 03.-08. Mai 2025
Ort: Frankfurt am Main (D)
Internationale B2B-Messe für Food & Beverage
Datum: 05.-08. Mai 2025
Ort: Mailand (I)
Internationale Fachmesse für Sensorik, Mess- und Prüftechnik
Datum: 06.-08. Mai 2025
Ort: Nürnberg (D)
Wädenswiler Lebensmittelrecht-Tagung
Datum: 16. Mai 2025
Ort: Wädenswil (CH)
Die führende Weltmesse für Bäckerei, Konditorei und Snacks
Datum: 18.-22. Mai 2025
Ort: Düsseldorf (D)
Messe für Nutraceuticals, Functional Food & Drinks
Datum: 20.-22. Mai 2025
Ort: Barcelona (ESP)
Europäische Fachmesse für innovative Laborausstattung und die Optimierung von Labor-Workflows
Datum: 20.-22. Mai 2025
Ort: Hannover (D)
Internationale Fachmesse
Datum: 20.-21. Mai 2025
Ort: Amsterdam (NL)
Die Leitmesse für intelligente Automation und Robotik
Datum: 24.-27. Juni 2025
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Schweizer Messe für industrielle Automatisierung
Datum: 02.-04. September 2025
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Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk
Datum: 09.-10. September 2025
Ort: Luzern (CH)
Auf der Weltleitmesse der Getränke- und Liquid-Food-Industrie
Datum: 15.-19. September 2025
Ort: München (D)
Fachmesse für Prozess- und Labortechnologie
Datum: 16.-18. September 2025
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Internationale Leitmesse für Reinigung und Hygiene
Datum: 23.-26. September 2025
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Pharma.Manufacturing.Excellence
Datum: 23.-25. September 2025
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Europäische Fachmesse für Verpackung, Technik, Veredelung und Logistik
Datum: 23.-25. September 2025
Ort: Nürnberg (D)
Weltweite Ernährungsmesse für Handel und Gastronomie/Ausser-Haus-Markt
Datum: 04.-08. Oktober 2025
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Die Messe für Instandhaltung und Services
Datum: 21.-22. Oktober 2025
Ort: Stuttgart (D)
Fachkonferenz über Trends, Märkte und Management
Datum: 04. November 2025
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Messe und Kongress für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit
Datum: 04.-07. November 2025
Ort: Düsseldorf (D)
Der Schweizer Nutzfahrzeugsalon ist der Treffpunkt der Branche. Von Nutzfahrzeugprofis für Nutzfahrzeugprofis.
Datum: 05.-08. November 2025
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Internationale Branchenplattform für Hotellerie, Gastronomie, Take-away und Care
Datum: 15.-19. November 2025
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Die Schweizer Fachmesse für kommunales und industrielles Wassermanagement.
Datum: 26.-27. November 2025
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Schweizer Fachmesse für industrielle Instandhaltung und Facility Management
Datum: 26.-27. November 2025
Ort: Zürich (CH)
Die Fachmesse für industrielle Pumpen, Armaturen & Prozesse
Datum: 26.-27. November 2025
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Datum: 20.-23. Januar 2026
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The Future of Packaging Technology
Datum: 28.-29. Januar 2026
Ort: Bern (CH)
B2B-Plattform in der Schweiz für Fachkräfte des globalen Wasserkreislaufs
Datum: 04.-06. Februar 2026
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Datum: 22.-26. Februar 2026
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Die führende Fachmesse der Blech-, Metall- und Stahlbearbeitung in der Schweiz.
Datum: 11.-13. März 2026
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Datum: 24.-27. März 2026
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Datum: 04.-08. Mai 2026
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Datum: 23.-26. November 2026
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Internationale Zuliefermesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie
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Internationale Leitmesse der Prozessindustrie
Datum: 14.-18. Juni 2027
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