Wie sollen wir uns in Zeiten von «Physical Distancing» vernetzen, wie können dennoch neue Kontakte (Social Proximity) geknüpft und bestehende gepflegt werden? Wie konnen wir miteinander interagieren, wie organisieren wir uns? Das sind nur einige der Fragen, mit denen wir alle von heute auf morgen konfrontiert wurden, als der Lockdown zur Realität wurde.
«foodward» als Netzwerk und in der Weiterbildung
Das Netzwerk «foodward» bietet unter dem Claim «Excellence in Food» regelmässig Circle-Veranstaltungen und Seminare für Food-Affine und Community-Mitglieder an. In Kooperation mit der Berner Fachhochschule (BFH) und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) bietet die «food business academy» andererseits das Bildungsprogramm «Excellence in Food» an. Es ist das erste Weiterbildungskonzept für die Agro-Food-Branche, welches die zentralen Fragestellungen aus verschiedenen Bereichen des Wertschöpfungsnetzwerks mit Betriebswirtschafts- und Marketing-Know-how verknüpft.
Virtuelle Vernetzung – Herausforderungen, Chancen und Schwächen
Trotz der Unsicherheiten und Erschwernisse konnte «foodward» fast alle geplanten Weiterbildungen durchführen. «Fast alle» heisst, dass einzelne Module, welche Präsenzunterricht erforderten, selbstredend in dieser Form nicht durchgeführt werden konnten. Dennoch können wir von einer steigenden Anzahl Teilnehmenden auch im Jahr 2020 ausgehen. Dies zeigt deutlich die Relevanz von Weiterbildungen, auch oder gerade in sich verändernden Zeiten.
Die Corona-Krise und ihre Chancen
Die Corona-Krise betrifft uns als Gesellschaft, betrifft die Wirtschaft und birgt Herausforderungen in allen Schichten und Marktsegmenten. Wie sieht beispielsweise die Gastronomie von morgen aus? Wird der Restaurantbesuch durch den privaten Störkoch zu Hause abgelöst? Und das Mitarbeitenden-Restaurant durch Office Delivery oder Kühlschranksysteme? Es gibt eine Vielzahl offener Fragen, die es zu diskutieren gilt. Fest steht jedoch: es wird gewichtige Veränderungen geben, bis hin zur Umwälzung ganzer Geschäftsmodelle. Um mit dem Wandel Schritt zu halten, braucht es eine zukunftsfähige Konzeptionierung der «Foodwelten». Dabei wird die digitale Transformation massgebend sein. Mit einem zukunftsgerichteten Blick auf die Bedürfnisse und Trends von morgen können aus der Krise ebenso Chancen hervorgehen, Chancen für eine neue Ausgestaltung der Agro-Food-Branche.
Excellence in Food – Weiterbildungen im Wandel
Auch foodward ist unmittelbar vom Wandel betroffen. Im Bildungsprogramm «Excellence in Food» mussten die CAS-Module innert Kürze nach dem Lockdown umgestellt werden. Präsenzunterricht und praxisbezogene Inputs mit physischer Interaktion galt es mit Onlineunterricht und virtuellen Begegnungen zu tauschen. Die Organisation der Lehreinheiten im Hintergrund lief heiss, neue Ansätze waren gefragt. Welches Tool soll zur Kommunikation eingesetzt werden? Wie werden fortan interaktive Einheiten, bspw. Gruppenarbeiten, gestaltet?
Beim kurzfristigen Entscheid, auf digital umzustellen, entstanden auch schwierige Situationen für die Programmleitung. Das bisherige Programm – inklusive der vorgesehenen Dozierenden – steht eigentlich, doch auf die Umstellung zu digitalen Tools und virtueller Präsenz können oder wollen sich nicht alle Dozierenden einlassen. Andere oder neue Dozierende müssen kurzfristig gewonnen werden oder aber man kann die verunsicherten Dozierenden mit einer individuellen Begleitung unterstützen, im Voraus sowie während dem virtuellen Unterricht.
Und die herausforderndste Aufgabe: trotz der physischen Distanz eine befriedigende, inspirierende Interaktion herzustellen, damit der wesenhafte Netzwerkgedanke von foodward sichergestellt bleibt. Wie kann im virtuellen Raum das Vernetzen der Teilnehmenden funktionieren? Menschen, welche sich zum ersten Mal begegnen – ob Konkurrenten in der Branche oder bei bestehenden Kundenbeziehungen. Bis anhin war der Präsenzunterricht Raum der Begegnung, um voneinander zu lernen. Denn genau das ist die Mission von foodward.
Gibt es «die Lösungsansätze?»
Selbstverständlich gibt es keine allgemeingültigen, vielmehr geht es darum, situationsbedingt und individuell zu handeln. Lehreinheiten mit vielen Teilnehmenden wurden in kleinere Gruppen eingeteilt, damit der Unterricht auch virtuell interaktiv und persönlich bleibt. Dies konnte auch ermöglicht werden durch die Unterstützung von Toolanbietern und Institutionen wie der ZHAW und der BFH, die in dieser Zeit auf Hochtouren die notwendigen Optimierungen vornahmen. Für Studierende sowie Dozierende mussten genaue Wegleitungen angefertigt werden. Den Gruppen wurden Coaches zur Seite gestellt, welche in Gruppen-Meetings die individuelle Betreuung sicherstellten. Der Austausch muss aktiv gesucht werden, wenn man sich nicht mehr gegenübersteht. Gerade in dieser Periode war es unumgänglich, feinfühlig auf Rückmeldungen und Kritik zu achten und sofort darauf reagieren zu können, nahezu der einzige Anhaltspunkt, um kurzfristig modifizieren oder revidieren zu können.
Flexibilität und Spontanität gefragt
Kurzum: eine Situation, die von allen Beteiligten viel Flexibilität und Spontanität abverlangt, aber auch eine anhaltend steile Lernkurve mit sich bringt. Kreativ und lösungsorientiert zu denken, bleibt auch in Zukunft von essenzieller Bedeutung. Gleichermassen wichtig ist die Zusammenarbeit im Team. Gerade in diesen Zeiten ist die Unterstützung aller Beteiligten von höchstem Wert, Loyalität und Kollegialität erhalten eine neue Ebene. Und wie sich die Entwicklungen zeigen, werden die genannten Kompetenzen und Strategien auch weiterhin gebraucht. Die Adaption gilt nicht nur für das Weiterbildungsprogramm von foodward, sondern ebenso für die foodward-Community und foodward-Anlässe. Neu wurde das Format «foodwardTalks3» lanciert. Zu Themen wie FutureFood oder FutureWork diskutieren zwei Personen entsprechende Sichtweisen. Das Gespräch wird aufgenommen und als Podcast zur Verfügung gestellt.
foodward – the food business academy
«Wir sind das Experten-Netzwerk der Food Branche», so das Selbstverständnis des foodward-Teams. Das Netzwerk dient als Schnittstelle und Plattform für Branchen- und Firmenvertreter aus dem AgroFood-Umfeld. Anfang dieses Jahres konnte «dieCuisine» auf dem Fogo-Areal in Zürich Altstetten realisiert werden.
www.foodward.ch
www.foodward.ch/foodwardcircle-events
www.foodward.ch/foodwardtalks33
www.diecuisine.ch