Wir erleben den Klimawandel und seine Auswirkungen. Verstärkt und offen gelegt durch die Auswirkungen der Pandemie zeigen sich die Schwierigkeiten des komplexen Netzwerks unserer globalen Handelsströme. In Krisensitutationen können sich diese empfindlich auf die Versorgungslage in der Schweiz auswirken, weshalb wir unsere aktuellen Lösungsansätze überdenken und -arbeiten müssen.
Herausforderungen gemeinsam meistern
Das Future Food Symposium am 13. Juni 2023 brachte Fachleute aus Forschung und Praxis zusammen. Der Event wurde gemeinsam getragen von den Branchenorganisationen SVIAL, Swiss Food Research, der Schweizerischen Gesellschaft für Lebensmittel-Wissenschaft und -Technologie (SGLWT) – unterstützt durch die Fachförderung der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW). Das Future Food Symposium gab eine vielfältige Übersicht zu Erfolgsgeschichten und Lösungsansätze, wie den aktuellen Herausforderungen mittels regionaler Partnerschaften und effizienter Ressourcen- und Energienutzung erfolgreich entgegengetreten werden kann.
Der ziel- und praxisorientierte Blick auf die ganze Wertschöpfungskette erweist sich dabei als entscheidender Faktor. Nachhaltigkeitszielsetzungen sowohl mit Blick auf die Minimierung der Umweltemissionen und gleichzeitig der Synergieeffekte bei der Ressourcennutzung lassen sich nur unternehmensübergreifend und effektiv erreichen und bewerten. Erfolgreiche Wertschöpfungspartnerschaften sind zudem erfahrungsgemäss nur dann erfolgreich, wenn die Verantwortung aller Akteure klar definiert und transparent ersichtlich sind.
Vielfalt der Lösungsansätze – und Synergien?
Die Mitglieder der Schweizerischen Gesellschaft für Lebensmittel-Wissenschaft und -Technologie (SGLWT) trafen sich bereits kurz darauf am Freitag, 23. Juni 2023, erneut zu einem Fachanlass und mit viel Gelegenheit zum Networking. Gastgeber war die Firma Syngenta mit einem eindrücklichen Rundgang durch die Forschungsräumlichkeiten in Stein AG. «Einmal einen Blick hinter die sonst verschlossenen Türen von Syngenta zu werfen, war höchst beeindruckend, und obwohl ich schon viel über Pflanzenschutz wusste, sehr informativ», so das Fazit von SGLWT-Präsident Marc Lutz zur Standortwahl der Jahresversammlung 2023.
Im Morgenprogramm lieferten vielfältige Fachvorträge Inputs und Anregungen für die Fachgespräche im Verlauf des Tages und darüber hinaus. David Schaeppi führte durch das Resultat seiner Nachforschungen zum Thema «Welthunger – Na und?». Daniel Bärtschi weckte das Interesse an der teilweise auch in Fachkreisen noch wenig bekannten Thematik «Regenerative Landwirtschaft». Prof. em. Dr. Wilhelm Gruissem informierte uns über den aktuellen Stand seiner Forschungen im Bereich Pflanzenbiotechnologie an der National Chung Hsing University in Taiwan.
Die Fachdarstellungen zeigten viele thematische Synergien auf mit Blick auf die zugrunde liegenden Zielsetzungen und Herausforderungen. In der Praxisumsetzung geht es dabei nicht um ein Entweder Oder. So ergänzen die Erkenntnisse der «Regenerativen Landwirtschaft» beispielsweise die Biolandwirtschafts-Methodik ideal, lassen sich jedoch weit darüber hinaus anwenden. Neue Erkenntnisse der genetischen Pflanzenforschung fliessen längst in die klassische Pflanzenzucht und Anbautechnik mit ein.
Marc Lutz fasst im Rückblick wichtige Erkenntnisse aus dem Fachaustausch zusammen: «David Schaeppi hat mit seinen Ausführungen und seinen packend vorgebrachten Liederbotschaften die Gründe für den Welthunger auf den Punkt gebracht. Wir brauchen mehr «Regernative Landwirtschaft», davon hat mich Daniel Bärtschi überzeugt. Ein gesunder Boden ist ein wichtiger Schlüssel für eine nachhaltige Landwirtschaft.»
Weitere Informationen:
- David Schaeppi: World Hunger | Musical Presentation
- Daniel Bärtschi «Regenerative Landwirtschaft für eine gesunde Zukunft»
- Prof. em. Dr. Wilhelm Gruissem Pflanzenbiotechnologie