Der Schwerpunkt der Förderprojekte liegt auf Wertschöpfungsketten mit Spezialkulturen wie Obst, Gemüse, Trauben, Beeren, Nüssen, Medizinal- und Gewürzpflanzen und ihre Verarbeitungsprodukte. Diese Kulturen sind entscheidend für eine erfolgreiche Transformation, da sie wertschöpfungsstark, ressourceneffizient, vielfältig, gesund und imageprägend sind. Die Stiftung schreibt Projektthemen aus und unterstützt die besten Einreichungen. Gefördert werden Beiträge zur innovativen und nachhaltigen Rohstoffproduktion sowie die Verarbeitung zu hochwertigen Produkten.
Side Streams und Kreislaufwirtschaft
Der Klimawandel, Biodiversitätsverlust, die bedrohte Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe, Pestizidprobleme, Ressourcenknappheit, gesunde Ernährung und Landschaftspflege sind grosse Herausforderungen mit zahlreichen Zielkonflikten. Es werden innovative und praktikable Lösungen benötigt. Die Stiftung setzt mit ihren geförderten Projekten Akzente, mit denen die Transformation dynamisiert und praktikable Lösungsansätze seriös geprüft und vorangebracht werden.
Ein ebenfalls wichtiges Thema ist die Kreislaufwirtschaft. Die aktuelle Projektausschreibung sucht Antworten auf die Frage: «Gibt es nachhaltige und alternative Produkte aus Weinreben und ihren Side Streams, die für Weinbaubetriebe in der Schweiz wirtschaftlich sind?» Dies wird hochaktuell, da Alkohol von der WHO neu als grundsätzlich gesundheitsschädigend eingestuft wird, was ganze Wertschöpfungsketten bedroht. «Food- Systeme müssen zukunftsfähig und nachhaltig sein. Das Kulturgut Weinbau und die damit verbundenen Existenzen werden infrage gestellt durch die neue Alkoholeinstufung der WHO. Mit innovativen, machbaren Ideen für alternative Produkte und die Nutzung von Side Streams wollen wir die Bedrohung in eine Chance drehen», sagt Stiftungsratspräsident Lukas Bertschinger.
Unabhängig, mutig, ganzheitlich, praxisnah
Die Stiftung legt Wert auf praxistaugliche, ganzheitliche Nachhaltigkeit und vergisst dabei die Wirtschaftlichkeit nicht. Sie ist gemeinnützig, unabhängig und fördert anwendungsorientierte Forschung (keine Grundlagenforschung). Sie arbeitet interdisziplinär, effizient und agil. Der Projektantragsprozess ist einfach und qualitativ hochwertig. Die Müller- Thurgau Stiftung fasst geförderte Projekte in Förderinitiativen zusammen. Bei grösseren Donationen besteht die Möglichkeit, die Zielrichtung der Projektausschreibung mitzubestimmen. Das Beste unter den eingereichten Projekten kann dann gefördert werden. Die Stiftung organisiert und begleitet die Ausschreibung sowie die Umsetzung und informiert über die Ergebnisse nach Bedarf auch im Rahmen passender Anlässe.
«Wir können nun dank der Förderung der Müller-Thurgau Stiftung deutlich Erfolgversprechender die Möglichkeiten für weitere Fördergelder angehen», sagt Dr. Franco Weibel vom Ebenrain-Zentrum BL und Projektleiter regenerativer Obstbau.