Die Besucher konnten die geballte Kraft technischer Weiterentwicklung erleben – mit zahlreichen Neuheiten und Überarbeitungen, die den Nerv der Branche trafen: effizienter, hygienischer, automatisierter. Ob Fleisch oder alternative Proteine – Seydelmann bewies eindrucksvoll, wie moderne Produktion heute aussieht. Auf ca. 1000m² Standfläche waren knapp 90 Maschinen ausgestellt sowie drei vollautomatische Produktionslinien aufgebaut.
Ein Highlight war die Premiere des neuen Vakuum-Konti-Kutters KK 254 c AC-6. Durch Feinstzerkleinerung unter Vakuum entsteht ein besonders kompaktes, farbstabiles Brät mit konstantem Volumengewicht – frei von Metallabrieb dank berührungsfreiem Schneidsatz. Die geringe Bauhöhe erlaubt eine direkte uns platzsparende Integration in Produktionslinien oder nach Kuttern.
Vielseitigkeit auf engem Raum: Automatenmischwolf AE 130 M
Ebenfalls neu vorgestellt wurde der AE 130 M – eine 4-in-1-Lösung, diese Maschine kann als reiner Automatenwolf für grosse Rohstoffstücke, als Mischwolf zum Anmischen und Auswolfen, oder als reiner Mischer mit eigener Entleerklappe eingesetzt werden. Durch entnehmbares Mischwerk und grosse Zubringerschnecke lassen sich sogar ganze Muskelstücke problemlos verarbeiten. Ein echter Allrounder für flexible Produktionsumgebungen.
Upgrade für Klassiker: Automatenwolf AU 200
Der beliebte Automatenwolf AU 200 wurde in vielen Details überarbeitet und in der neusten Generation vorgestellt: mit noch grösserer Zubringerschnecke, grösserem Trichterinhalt und standardmässiger CIP-Reinigung für das Hauptlager. Der optimierte Maschinenständer und die neue, produktflussoptimierte Zubringerwanne sorgen neben der höheren Stundenleistung für ein Plus an Hygiene und Servicefreundlichkeit.
Mehr Sicherheit im Detail: Verdrehsichere Schneidsatzteile und visuelle Schneidsatzerkennung für Seydelmann Wölfe
Ein weiteres zukunftsweisendes Detail, das auf der Messe grossen Zuspruch fand, ist die Einführung der verdrehsicheren Schneidsatzteile. Sie verhindern fehlerhafte Montage, die sonst zu erhöhtem Verschleiss, Produktverlust oder gar Maschinenschäden führen kann. Durch gezielte Anpassungen am Schneckenzapfen, dem Keil im Schneckengehäuse sowie den passenden Gegenstücken in Messern und Lochscheiben, ist ein falscher Einbau nicht mehr möglich – die Teile passen nur in einer Richtung.
Bestehende Maschinen lassen sich unkompliziert durch Austausch von Messerzapfen und Keil umrüsten – eine einfache Lösung mit grosser Wirkung.
Noch mehr Sicherheit bietet die neue visuelle Schneidsatzerkennung, die erstmals auf der IFFA vorgestellt wurde. Denn obwohl der Einbau eines Schneidsatzes nur wenige Minuten dauert, ist er fehleranfällig – mit möglichen Folgen für Produktqualität, Sicherheit und Maschinenlebensdauer.
Das System erlaubt es, Schneidsatzkonfigurationen inklusive Einbaureihenfolge produktspezifisch zu hinterlegen und mit der Maschinensteuerung zu koppeln. Die Maschine startet nur, wenn der gemäss Rezeptur vorgegebene Schneidsatz korrekt eingebaut wurde.
Möglich wird dies durch Data-Matrixcodes auf den einzelnen Schneidsatzteilen, die vor dem Einbau gescannt werden müssen. Die Steuerung zeigt dem Bedienpersonal exakt, welche Teile benötigt werden – inklusive Einbaureihenfolge. Das System gibt unmittelbares und eindeutiges Feedback und verhindert so falsche Montagen, bevor ein Schaden entstehen kann.
Auch die Verarbeitungsgeschwindigkeit und weitere Parameter lassen sich an den Schneidsatz koppeln – jedes Rezept kennt „seinen“ Schneidsatz und ruft automatisch alle zugehörigen Informationen ab. Ein zusätzliches Sicherheitsfeature: Ist eine Lochscheibe verschlissen, lässt sich ihr Matrixcode nicht mehr einlesen – sie kann also nicht versehentlich weiterverwendet werden.
Das Ergebnis: mehr Produktsicherheit, weniger Bedienfehler – und selbst weniger erfahrenes Personal kann den Schneidsatz korrekt einbauen. Das reduziert Schulungsbedarf, Ausschuss und Ausfallzeiten – mit deutlichem Einsparpotenzial.
Es geht rund im Eckigen: Premiere für den Normwagenmischer
Ein besonderer Publikumsmagnet war der neue Normwagenmischer, der erstmals auf der IFFA vorgestellt wurde und den FT Award gewonnen hat. Getreu dem Motto „Es geht rund im Eckigen“ mischt die Maschine Produkte direkt in eckigen 200- oder 300-Liter-Normwagen – ohne Umfüllen und damit besonders hygienisch. Unterschiedliche Mischarme für schonendes Mischen, bindige Verarbeitung oder intensives Kneten lassen sich werkzeuglos wechseln. Die rotierenden Mischarme in Kombination mit der Bewegung des Normwagens garantieren eine vollständige intensive Durchmischung. Neben hoher Effizienz punktet die Maschine mit reduziertem Reinigungs- und Lageraufwand und spart durch die Nutzung vorhandener Normwagen spürbare Kosten.
Bewährt und weiterhin einzigartig: Der Normwagentumbler
Auch der Normwagentumbler stiess auf grosses Interesse – insbesondere im Bereich Feinkost, Marinaden und empfindliche Mischungen. Das sehr schonende Mischen direkt im Normwagen ermöglicht schnelle Produktwechsel, vermeidet Verluste und reduziert den Personalbedarf erheblich.
Technologie für den Convenience-Bereich: Der Seydelmann Flex Mix
Eine Maschine, die auf der Messe besonders hervorstach, war der Seydelmann Flex Mix – eine echte eierlegende Wollmilchsau für die Convenience-Produktion. Anbraten, rösten, garen, schmoren, dünsten, reduzieren, kühlen und natürlich mischen – all das erledigt der Flex Mix in nur einer Maschine.
Erreicht wird diese Vielseitigkeit durch Direktdampfdüsen, eine doppelwandige Trogwanne mit Wärmeträger und Vakuumrückkühlung mit Kondensatabscheidung. Flexible Mischpaddel passen sich dem Produkt an, verhindern Anhaftungen und sorgen für präzise Durchmischung.
Zahlreiche optionale Features – von Flüssiggaskühlung über Rezeptursteuerung bis zur integrierten CIP-Reinigung – machen den Flex Mix zur individuell konfigurierbaren All-in-One-Lösung. Erhältlich ist er mit Trogvolumen von 600 bis 4.700 Litern.
Überarbeitete Klassiker: Vakuum-Koch-Kutter und Industriekutter
Auch im Bereich Kutter präsentierte Seydelmann konsequente Weiterentwicklungen: entnehmbare, selbstnachstellende Dichtungen, komplett aus Edelstahl gefertigte Leitungen und überdruckbelüftete Maschinenständer – alles für maximale Hygiene und Wartungsfreundlichkeit.
Intelligente Steuerung gegen Fachkräftemangel: Auto-Command 500
Für Handwerksbetriebe ein wichtiger Punkt: Die neue Standardsteuerung Auto-Command 500 bei allen Handwerkskuttern. Sie erlaubt eine intuitive, sichere Bedienung – manuell oder programmgestützt – und erleichtert so die Arbeit auch bei geringerer Personalverfügbarkeit. Dank IP69K-Schutz ist sie zudem besonders reinigungsfreundlich und robust.
OEE-Anzeigen für Produktionslinien: Effizienz und Transparenz in Echtzeit
Ein weiterer Meilenstein für die Industrie 4.0 und digitale Produktionsprozesse ist die Einführung der OEE-Anzeigen (Overall Equipment Effectiveness) durch Seydelmann. Diese ermöglichen eine präzise, transparente Überwachung der Maschinenleistung in Echtzeit – und damit eine nachhaltige Optimierung der gesamten Fertigungslinie.
Die OEE-Anzeigen liefern umfassende Daten zu Verfügbarkeit, Leistung und Qualität der Maschinen. Produktionsleiter können dank dieser Echtzeitinformationen sofort auf Störungen oder Abweichungen reagieren, ungeplante Stillstände minimieren und die Auslastung erhöhen. Schwachstellen werden schnell identifiziert, was vorbeugende Massnahmen und Schnittstellenoptimierungen erleichtert.
Die kontinuierliche Datenerfassung verbessert zudem die Abstimmung von Kapazitäten, verkürzt Durchlaufzeiten und sichert eine höhere Produktqualität durch frühzeitige Erkennung von Qualitätsabweichungen. Gleichzeitig fördert die Transparenz den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen – Rohstoffe, Arbeitszeit und Energie können effizienter eingesetzt und Kosten nachhaltig gesenkt werden.
Seydelmann bietet mit dieser Innovation ein strategisches Werkzeug zur kontinuierlichen Verbesserung der Produktionsprozesse. Nicht nur die Maschinen selbst, sondern auch vor- und nachgelagerte Prozessschritte können mit einbezogen werden, um die gesamte Fertigungskette optimal zu steuern.
Mit direktem Zugriff auf relevante Kennzahlen fördert die OEE-Anzeige zudem die Mitarbeitermotivation und stärkt die aktive Beteiligung an Prozessverbesserungen. Dieser Schritt sichert die Wettbewerbsfähigkeit der Kunden von Seydelmann langfristig auf dem globalen Markt.
Fazit: Technologie mit Weitblick und Bodenhaftung
Mit seinem IFFA-Auftritt hat Seydelmann einmal mehr unter Beweis gestellt, dass technologischer Fortschritt kein Selbstzweck ist, sondern konkrete Antworten auf reale Anforderungen liefert – durch Flexibilität, Automatisierung, Hygiene und Sicherheit. Die hohe Besucherfrequenz und das durchweg positive Echo bestätigen: Seydelmann bleibt einer der Innovationsführer der Branche.
Weitere Informationen unter www.seydelmann.com