Mitte 2022 veröffentlichte die Europäische Kommission eine Stellungnahme, in der sie Orientierungswerte für den MOAH-Gehalt von Lebensmitteln definiert, ab dem Endprodukte vom Markt genommen werden sollten: 2 mg/kg soll der Maximalgehalt in Fetten und Ölen sein, für Endprodukte mit geringerem Fettgehalt sind höhere Werte angedacht. Der Grund für die Abstufung: Öle und Fette nehmen fettlösliche Kontaminanten auf, dazu zählen auch aromatische Kohlenwasserstoffe. Hersteller sollten die verbliebene Zeit nutzen, um ihr Produkt von einem dafür ausgerüsteten und geschulten Labor überprüfen zu lassen und gegebenenfalls Komponenten oder Bezugsquellen auszutauschen. Frank Möllering, Leiter der Produktentwicklung bei Nutriswiss, kommentiert: „Für möglichst reine Öle und Fette unternehmen wir vielfältige Anstrengungen, um Kontaminationen auf einem möglichst tiefen Niveau zu halten oder gar zu bringen. Unsere Produkte profitieren dabei auch davon, dass die Belastung mit einer ganzen Reihe anderer möglicher Kontaminanten ebenfalls gering gehalten wird.“
Folge verbesserter Methodiken
Den Ausschlag dafür, dass MOAH-Grenzwerte auf EU-Ebene debattiert werden, gab die jüngste Veröffentlichung alarmierender Untersuchungsergebnisse des gemeinnützigen Verbraucher-Vereins Foodwatch. In jedem achten analysierten Produkt fanden die Forschenden aromatische Mineralölkohlenwasserstoffe. Diese stehen im Verdacht, krebserregend und erbgutverändernd zu sein. Momentan hat die Mitteilung der europäischen Kommission noch den Entwurfsstatus, steht aber stellvertretend als Beispiel, dass mediale Aufmerksamkeit und wissenschaftliche Erkenntnisse politischen Einfluss ausüben können. Außerdem wird noch etwas deutlich: Verfeinerte Analytik bringt zutage, was vorher nicht feststellbar war. Methoden um MOAH zu detektieren gibt es schon einige Jahre, die Nachweisgrenzen lagen aber deutlich höher als heute.
Maßgeschneiderte Raffinationsverfahren
Im eigenen Labor untersucht Nutriswiss alle eingehenden Öle und Fette, unabhängig davon, ob sie von Kunden zur Aufreinigung bereitgestellt werden oder über eigenes Sourcing von Partnern aus aller Welt nach Lyss in die Schweiz kommen. Es werden gezielt Fettkennzahlen ausgewertet, um daraufhin die nötige Prozessabfolge unterschiedlicher Raffinationstechnologien auszuwählen. Wird eine Vorbelastung mit MOAH oder MOSH (gesättigten Mineralölkohlenwasserstoffen) festgestellt, kommen spezielle innovative und schonende Verfahren zum Einsatz, über die in dieser Form nur wenige Speiseölraffinerien verfügen. Auf diesem Weg ist es auch möglich, diese und andere Schadstoffe wie PAK (polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) oder Pestizidrückstände wirksam zu reduzieren, sodass abschließende Analysen teils keine Belastung mehr detektieren. Gleichzeitig sind die Verfahren schonend, wertvolle Inhaltsstoffe wie Omega-3-Fettsäuren oder Tocopherole können so bewahrt werden. Anders als bei der klassischen Raffination ist die thermische Belastung gering, um die Bildung von Prozesskontaminanten wie Glycidol und 3-MCPD möglichst zu unterbinden.
Ursachen und Maßnahmen
Die Frage, auf welchen Wegen Schadstoffe in Öle und Fette – und damit perspektivisch in Lebensmittel – gelangen, lässt sich laut Möllering nicht pauschal beantworten: „Entlang der Lieferkette gibt es eine Vielzahl an Situationen, bei denen das Risiko besteht, dass Öle Fremdstoffe aufnehmen: den Boden beim Anbau, in Mineralöl gelöste Pestizide, die Umgebungsluft samt Abgasen, Pumpsysteme und benachbarte Ladung beim Transport.“ Nutriswiss hat mit der Kombination aus eigener kontrollierter Transportlogistik, neuen Raffinationstechnologien und viel Expertise eigene hohe Qualitätsstandards entwickelt, um der Lebensmittelindustrie hochreine Produkte zu bieten.
Weitere Informationen unter: www.nutriswiss.ch