Man unterscheidet Polyether- und Polyester-Polyurethan. Polyether-PUR ist hydrolyse- und mikrobenbeständig, Letzteres nicht. Der Unterschied zeigt sich nach einigen Monaten bis zu einem Jahr: Der Mantel reisst.
Heikel für den Anwender ist, dass sich diese zwei Klassen von Polyurethanen nur durch eine Infrarot-Spektrometrie unterscheiden lassen. Auch lässt die europäische Norm EN 50363-10-2 eine gewisse Beimischung des günstigeren Polyester-PUR zum Polyether-PUR zu. Da PUR ein relativ teurer Werkstoff ist, gibt es denn auch diese «Kostenoptimierer». Nur, wenn die Mantelschäden bei den polyesterbasierten Anteilen beginnen, wird das Endresultat dasselbe sein. Der Anwender, der ein unverschnittenes Polyether-
Polyurethan will, braucht also einen vertrauenswürdigen Anbieter, der diese spektrometrischen Untersuchungen regelmässig durchführt und so die Qualität garantieren kann.
Da in der Lebensmittelindustrie aber regelmässig gereinigt wird, um Öl- und Fettrückstände zu entfernen, stellen sich noch weitere Forderungen. Kabeltrassen und Schleppketten werden mit Spezialmitteln ausgeschäumt. Diese können bis zu 5 Prozent alkalische Anteile oder Natriumhypochlorit enthalten. Während Hypochloritlösungen wie auch gechlortes Wasser recht schnell zu Kettenbrüchen im Polymer führen, kann PUR einer niedrig konzentrierten alkalischen Lösung bei Raumtemperatur über Jahre widerstehen. Nur bewerben die Hersteller der Reinigungsschäume die Effizienz ihrer Produkte damit, dass auch nach dem Abwaschen des Mittels ein desinfizierender Film zurückbleibt. Das ist gut und wünschenswert bei Edelstahloberflächen, aber für den PUR-Mantel endet das tödlich, weil sich nach dem Verdunsten des Wassers der Alkalianteil im verbleibenden Film so weit aufkonzentriert, dass es zu Kettenbrüchen kommt. Das Schadensbild ist das gleiche wie beim Einsatz des «falschen» Polyester-PUR in feuchter Umgebung, es geht nur schneller.
Nässe, Öle und viele industrielle Reinigungsmittel hält eine sehr gute PVC-Mischung aus (soweit die Mantelwandstärke für den Nassbereich bemessen ist). Allerdings darf man sich bei der Ölbeständigkeit nicht auf die oft auf Datenblättern verwendeten einschränkenden Adjektive wie «weitgehend» oder «erhöht» verlassen; wenn man die genauen Parameter der zugrunde liegenden Prüfung nicht kennt, reicht das vermutlich eben nicht aus. Hinzu kommt, dass pflanzliche Öle und Fette natürliche Mischungen mit vielen Inhaltsstoffen sind, die dann auch noch Überraschungen bereithalten können. In dieser Hinsicht ist das beste PVC-Kabel, das HELUKABEL mit einem breiten Sortiment ab Lager anbietet – die JZ-604 TC –, eigentlich konzipiert für den nordamerikanischen Markt, aber auch speziell zertifiziert für den Gebrauch in nassen Räumen – selbst bei in den Boden eingelassenen Kabelkanälen, die bei der Reinigung volllaufen – und mit den sehr harten UL-Ölbeständigkeitsprüfungen OIL RES I und II.
Wenn aber die Forderung nach halogenfreien Werkstoffen besteht, kommen wir zu den thermoplastischen Vulkanisaten, bei denen EPDM-Gummi in einer Polypropylen-Phase dispergiert ist. Da diese Materialbezeichnung etwas sperrig ist, bietet HELUKABEL diese Kabel unter den Markennamen KOMPOFLEX® und KOMPOSPEED® an. Der Mantelwerkstoff ist zwar im Vergleich zu einem PUR oder einem hochwertigen PVC wie der JZ-604 recht weich und muss vor mechanischen Beschädigungen geschützt werden, aber bei den chemischen Beständigkeiten ist das (fast) ein Alleskönner, und wenn man den richtigen Abstand einhält, ist auch regelmässiges Dampfstrahlen kein Problem.
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