Der ZE-Event von Renault Trucks (Schweiz) AG erstreckte sich vom 31. Mai bis 7. Juni 2021. Der Standort im Wasserkraftwerk der Alpiq Hydro AG in Boningen, mitten in der Schweiz, erwies sich als ideal. Transportunternehmer, Logistiker und Behördenvertreter aus der ganzen Schweiz nutzten diese Chance, um an diesen sechs Tagen die gesamte Modellpalette an vollelektrischen Transportern und Lastwagen in den Gewichtsklassen von 3,1 bis 27 Tonnen Gesamtgewicht eingehend kennenzulernen. Fachkundige Vertreter von der Renault Trucks (Schweiz) standen den Interessenten Red und Antwort.
Die Nase vorn
Renault Trucks hat, ob nun als Automobil- oder Nutzfahrzeughersteller, in Sachen e-Mobilität die Nase vorn. Schon früh haben sich die Lastwagen-Bauer aus Frankreich eingehend mit dieser neuen Antriebstechnik und Energiequelle befasst, was ihnen heute einen Wissensvorsprung verschafft. Zum Ausdruck kommt dies unter anderem durch die Tatsache, dass Renault Trucks aktuell Nutzfahrzeuge mit zulässigen Gesamtgewichten von 3,1 bis 27,0 Tonnen im Angebot hat und dadurch über eine durchgängige Modellpalette an e-Fahrzeugen verfügt. Eine Entwicklung, die in flottem Tempo und mit viel Knowhow weiter vorangetrieben wird.
2 Europa-Premieren
Vor Ort konnten die BesucherInnen, als Europa-Premiere, einen Renault Master Z.E. mit einem Dreiseitenkipper der Fankhauser AG in Rohrbach physisch erleben. Der Dreiseitenkipper ist übrigens der erste vollelektrische Transporter seiner Art in Europa. In den klassischen Farben eines Werkhofes gehalten, orange, war er mit «Gemeinde Nottiswil» beschriftet. Nun, wer Nottiswil auf der Landkarte sucht, wird der Verzweiflung nahekommen. Diese Kommune existiert einzig in Mani Matter’s Lied «Si hei dr Wilhälm Täll ufgfüehrt im Löie z'Nottiswil». Tarcis Berberat, Geschäftsführer Renault Trucks (Schweiz) AG, löst das Rätsel auf: «Wir wollten auf diese Weise ganz speziell die Vertreter von Kommunen ansprechen. Dazu haben wir den fiktiven Ortsnamen mit einem klaren Schweizer Bezug gewählt und sogar ein eigenes Wappen kreiert», erläutert Berberat. Er, der immer für einen Spass zu haben ist, ergänzt dann aber ganz sachorientiert, dass genau diese Fahrzeugkonfiguration sich für Werkhöfe, generell für kommunale Aufgaben ganz besonders eigne.
An der Ausstellung waren aber natürlich auch die «schweren Kaliber» zu bestaunen. Der Renault Trucks D Wide ZE 6x2 mit 27 Tonnen Gesamtgewicht, wie er bei der Brauerei Feldschlösschen bereits erfolgreich im Einsatz steht, wie auch Varianten des D16 als 4x2 Fahrgestell boten vertiefte Einblicke.
Die Ankündigung, als 2. Europa-Premiere, dass der Renault Trucks D Wide nun auch als Zweiachser mit 19 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht zur Serienreife gelangt sei und auf den Markt komme, liess aufhorchen. In ihm lassen sich nämlich drei bis vier Batteriepakete verbauen, so dass er es unter idealen Voraussetzungen auf eine Reichweite von bis zu 260 Kilometer bringt.
Fakten, die überzeugen
Natürlich bestehen bei der Beschaffung von e-Fahrzeugen, speziell im Nutzfahrzeugsektor, noch grosse Unsicherheiten. Speziell an die Frage der Reichweite ist naturgemäss die Frage des Einsatzspektrums gekoppelt. Die Renault Trucks (Schweiz) AG bringt Klarheit. Mit einem speziellen Tool, dem Range-Simulator, kann sie für jede Applikation die für den Kunden relevanten Fahrstrecken nachvollziehen. Unter Berücksichtigung aller Faktoren wie Topographie, Verkehrsverhältnisse, Beladungszustände, Temperaturen und Energierückgewinnung (Rekuperation) kann so die effektive Reichweite eruiert werden. Die damit errechneten Werte sind so präzise, dass Renault Trucks ein Leistungsversprechen daran anknüpft, und dies über eine vom Kunden gewählte Einsatzdauer. «Wir wollen nicht mit Kilowattstunden, deren Aussagekraft hinsichtlich Einsatzdauer trügerisch sein können, überzeugen, sondern mit effektiver Leistung über eine kalkulierbare Zeitdauer», stellt Tarcis Berberat klar.
Ernst machen mit Umweltschutz
Die BesucherInnen hatten natürlich nebst der Schlüsselfrage der Reichweite auch die Kostenfrage im Visier. Bei Renault hat man ausgerechnet, dass der Kilometer beim Renault Trucks D16 mit zwei Achsen um 7 Prozent, beim Dreiachser Dwide gar um 20 Prozent günstiger kommt gegenüber dem Selbstzünder. Dazu führen erhebliche Einsparungen bei Wartung, Treibstoff und kantonaler Strassensteuer. Nicht zu vergessen, dass vollelektrische Nutzfahrzeuge in der Schweiz von der LSVA befreit sind. Bedenken hinsichtlich der Nutzlast entkräftet Renault mit dem Beispiel des Renault Master. Die vollelektrische Version kann 70 Kilogramm mehr laden als sein Pendant mit Verbrennungsmotor. Das geringere Motorengewicht, der Wegfall des Treibstoff- und AdBlue-Tanks führen zu diesem Gewichtsvorteil.
In den angeregten Diskussionen liessen manche Interessenten laut werden, dass nun auch die Politik gefordert sei. So meinte einer, unisono für viele andere: «Es ist ja schön und gut, wenn wir über CO2 reden. Wie aber sieht es beim Vollzug sinnvoller Massnahmen aus? Ein Versorgungsnetz mit Schnellladestationen für Nutzfahrzeuge ist überhaupt noch nicht auf dem Radar der Politik, obwohl es sich gerade hier anerbietet. Während der Einhaltung der vorgeschriebenen Ruhezeiten liesse sich das Aufladen problemlos bewerkstelligen, und damit wären E-Fahrzeuge dann auch attraktiver über längere Distanzen.»
Für alle weiteren Informationen: www.renault-trucks.ch