Dr. Roger Wehrli, Direktor/Geschäftsführer von Chocosuisse und Biscosuisse

Herausforderung steigende Rohstoffpreise

Publiziert

Unsere Schweizer Schokoladen-, Dauerback- und Zuckerwarenbranche steht vor wachsenden Herausforderungen.

Neben steigenden regulatorischen Anforderungen und sich verändernden Konsumtrends belasten insbesondere die hohen Preise für zentrale Rohstoffe wie Kakao, Milch, Zucker und Getreide die Wettbewerbsfähigkeit.

Der Kakaomarkt erlebt eine historische Preisrallye. Der Preis von rund 8 100 USD/Tonne ist heute mehr als dreimal so hoch wie im Januar 2023, der Spitzenwert lag bei rund 12000 USD/Tonne. Schlechte Ernten in Westafrika, Trockenheit, Krankheitsbefall und eine hohe globale Nachfrage treiben die Preise auf Rekordniveau. Kakaobäume sind empfindlich gegenüber Wetterveränderungen, und extreme Ereignisse beeinträchtigen Erntemengen und Qualität. Besonders betroffen sind Schweizer Schokoladenhersteller, die auf nachhaltig zertifizierte Rohstoffe setzen. Grosse Unternehmen konnten Preisschwankungen bislang durch langfristige Lieferverträge und Lagerhaltung abfedern, doch diese Möglichkeiten nehmen ab. Dementsprechend mussten Hersteller die Preise erhöhen und beobachten nun mit Sorge die Reaktion der Kundinnen und Kunden. Die Hoffnung bleibt, dass sie bereit sind, für hochwertige Schweizer Produkte tiefer in die Tasche zu greifen – zumal auch ausländische Konkurrenten von den hohen Kakaopreisen betroffen sind.

Ein weiterer Wettbewerbsnachteil für die Schweizer Lebensmittelindustrie sind die im internationalen Vergleich sehr hohen Preise für inländische Agrarrohstoffe wie Milch, Zucker und Getreide. Diese resultieren aus strengen Umweltvorgaben, hohen Futter- und Energiekosten sowie dem agrarpolitischen Grenzschutz. So ist der Mehlpreis in der Schweiz beispielsweise doppelt so hoch wie in der EU.

Mit der Nachfolgelösung Schoggigesetz konnte ein Weg gefunden werden, Rohstoffpreisnachteile für die exportierende Wirtschaft teilweise zu kompensieren. Beim Getreide wird die Differenz grösstenteils ausgeglichen, bei der Milch jedoch nur teilweise. Der Rohstoffausgleichsfonds Milch unterstützt exportierende Betriebe durch Verbilligungsbeiträge für exportierte Milchprodukte. Die Weiterführung und allenfalls sogar der Ausbau dieser Lösung ist für die exportierende Schokoladenindustrie und weitere Lebensmittelhersteller unverzichtbar, um konkurrenzfähig zu bleiben. Ebenso essenziell ist das Verfahren des aktiven Veredelungsverkehrs als zweites Standbein der Lösung. Erfreulicherweise hat das Parlament dessen Fortführung in der Wintersession bestätigt.

Beim Zucker erleiden die Süsswarenhersteller den vollen Nachteil hoher inländischer Rohstoffpreise, da die heimische Produktion durch Mindest-Importzölle geschützt wird. Dies treibt die Inlandpreise weiter in die Höhe, während die exportierende Wirtschaft keine Kompensation erhält. Steigende Energie- und Produktionskosten sowie globale Marktbewegungen verschärfen die Situation zusätzlich. Politische Diskussionen über eine mögliche Anpassung der Mindest-Importzölle sind im Gang. Es braucht dringend eine Lösung, denn Chocosuisse und Biscosuisse vereinen Unternehmen aller Grössen, die zusammen rund 40 Prozent des Schweizer Zuckers verarbeiten.

Die Schweizer Schokoladen- und Backwarenbranche hat in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass sie flexibel und innovativ auf Herausforderungen reagiert. Um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben, braucht es eine enge Zusammenarbeit zwischen Herstellern, Rohstofflieferanten und der Politik. Ein stabiles wirtschaftliches Umfeld und der Zugang zu hochwertigen Rohstoffen zu wettbewerbsfähigen Preisen sind essenziell, damit Schweizer Schokolade sowie Back- und Zuckerwaren ihren einzigartigen Ruf bewahren und preislich wieder wettbewerbsfähiger werden.

▶ In dieser Rubrik äussern Vertreter aus der Lebensmittelbranche ihre Meinung zu aktuellen Themen.

Dr. Roger Wehrli, Direktor/Geschäftsführer von Chocosuisse und Biscosuisse

EVENTS

IFFA

Internationale Leitmesse – Technology for Meat and Alternative Proteins

Datum: 03.-08. Mai 2025

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Datum: 05.-08. Mai 2025

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Datum: 06.-08. Mai 2025

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Datum: 18.-22. Mai 2025

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Datum: 20.-22. Mai 2025

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AM Expo

Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk

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Datum: 26.-27. November 2025

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Datum: 26.-27. November 2025

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Führende Plattform der Bau- und Immobilienwirtschaft

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The Future of Packaging Technology

Datum: 28.-29. Januar 2026

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B2B-Plattform in der Schweiz für Fachkräfte des globalen Wasserkreislaufs

Datum: 04.-06. Februar 2026

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Fachmesse für den Investitionsbedarf des Handels

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Die führende Fachmesse der Blech-, Metall- und Stahlbearbeitung in der Schweiz.

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Weltleitmesse für Labortechnik, Analytik, Biotechnologie und analytica conference

Datum: 24.-27. März 2026

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Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft

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Führende Messe für Prozesse und Verpackung

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Networking. Forum. Aussteller

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SIAL

Fachmesse für Nahrungsmittel-Innovationen

Datum: 17.-21. Oktober 2026

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Weltleitmesse und Konferenz der Elektronik

Datum: 10.-13. November 2026

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ALL4PACK EMBALLAGE

The global marketplace for Packaging Processing Printing Handling

Datum: 23.-26. November 2026

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Anuga FoodTec

Internationale Zuliefermesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie

Datum: 23.-26. März 2027

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Internationale Leitmesse der Prozessindustrie

Datum: 14.-18. Juni 2027

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drupa

Weltweit führende Fachmesse für Drucktechnologien

Datum: 09.-17. Mai 2028

Ort: Düsseldorf (D)

Bezugsquellenverzeichnis