In diesem Zusammenhang gewinnt der Begriff «One Planetary Health» an Bedeutung. Dieses Konzept beruht darauf, dass die menschliche Gesundheit eng mit jener von Tieren und der Umwelt verbunden ist und es ganzheitlicher Betrachtungen bedarf, um die Transformation des Ernährungssystems zu erreichen. Neben den ökologischen Herausforderungen rücken auch die sozialen, politischen und ökonomischen Schwierigkeiten in den Mittelpunkt. Für eine Transformation im Ernährungssystem braucht es diese zukunftsgerichtete, ganzheitliche Betrachtungsweise, aber auch neue Produktionsansätze und die Beteiligung aller Akteure – von der Landwirtschaft, der verarbeitenden Industrie, dem Handel, der Politik und der Wissenschaft bis hin zum Konsumenten und Endverbraucher.
Und auch, oder vor allem, alternative, neue Lösungsansätze und Innovationen, denn Transformationen geschehen dank Innovationen. Und genau im Bereich Innovationen belegt die Schweiz seit Jahren eine Spitzenposition. Nebst einer Kultur der Zusammenarbeit und Werten wie Stabilität, Verlässlichkeit, Qualität und Vielfalt verfügt die Schweiz über renommierte Hochschulen und eine Start-up-Kultur. Dies, gepaart mit den finanziellen Mitteln, den politischen Rahmenbedingungen und den offenen und engagierten Konsumenten, sind beste Voraussetzungen, um ein stabiles und erfolgreiches «AgriFood-Tech-Ökosystem» auf die Beine zu stellen. Aber trotz dieses hohen Innovations-Stellenwertes gibt es im Bereich Innovationsförderung weiterhin Handlungsbedarf. Das Potenzial an innovativen Ideen könnte mit dem optimalen Zusammenspiel der verschiedenen Innovationsnetzwerke, Plattformen und Förderprogramme noch besser ausgeschöpft werden. Denn sowohl Netzwerke wie Förderprogramme sind wichtige Werkzeuge, die helfen, Ideen entstehen zu lassen und diese in einem weiteren Schritt mit geeigneten Kompetenzen und den richtigen Partnern zu vereinen. Sind diese Meilensteine erreicht, steht die Unterstützung bei der Markteinführung und Positionierung der Innovationen, die nun zu Produkten gewachsen sind, im Vordergrund.
Die Markteinführung ist ein wahrer Erfolg – aber noch lange nicht das Endziel eines Start-ups – die Reise nimmt lediglich eine neue Wende in Richtung Eigenständigkeit, langfristiges Bestehen und Wachstum. Für diesen Schritt braucht es neue Konzepte und Unterstützung, damit aus den vielen Start-ups die nächste Generation der eigenständigen Unternehmen im Nahrungsmittelsektor entstehen kann. Eine Innovationsoffensive im Agrar,- Lebensmittel- und Ernährungsbereich ist wichtig, denn auch der Agri-Food-Tech-Bereich kann mit all seinen Chancen für eine grössere Nachhaltigkeit zu wirtschaftlichem Erfolg führen und in den Fokus politischer Strategien gestellt werden.