IFFA
Internationale Leitmesse – Technology for Meat and Alternative Proteins
Datum: 03.-08. Mai 2025
Ort: Frankfurt am Main (D)
Der reine Müllereiprozess veränderte sich in den letzten Jahrzehnten nicht wesentlich, wohl aber die Technologie. Johannes Wick, Leiter des Bereichs Grains & Food bei der Bühler AG, zeigt im Interview auf, wie sich die Prozesstechnologie entwickelt hat und wo künftig die Herausforderungen liegen.
Für die Verarbeitung von Weizen und Getreide geniessen Bühler-Anlagen Weltruf. Wie kommt es, dass in diesem Bereich aus dem kleinen Schweizer Uzwil der globale Markt beliefert wird?
Johannes Wick: Dafür sind mehrere Faktoren ausschlaggebend. Grundsätzlich stellen auch unsere Konkurrenten sehr gute Maschinen her. Im Vergleich zu anderen Anbietern differenzieren wir uns durch ein grösseres Prozesswissen. Darum sind wir in der Lage, unseren Kunden bedürfnisgerechte Gesamtlösungen zu bieten.
Das machen andere Hersteller auch.
Johannes Wick: Nein, dieses umfassende Prozesswissen ist alles andere als selbstverständlich. Bedenken Sie, dass wir mit Naturprodukten arbeiten. Das heisst: Je nach Ernte, Wetter und Land ist das Produkt unterschiedlich. Wir müssen in der Lage sein, einen Prozess zu finden, der trotz der variierenden Rohprodukte konstante Endprodukte garantiert. Ein weiterer Erfolgsfaktor: Als Familienunternehmen können wir langfristig planen, etwa bei Investitionen in Innovationen und in die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeitenden und Kunden.
Was wurde im Bildungsbereich erreicht?
Johannes Wick: Bühler hat bereits in den 50er Jahren in St. Gallen eine erste Müllereifachschule aufgebaut, die Schweizerische Müllereifachschule St. Gallen (SMS). Hier bilden wir unsere Kunden zu Müllern aus. Inzwischen haben wir in allen wichtigen Märkten solche Müllereifachschulen erstellt; die letzte wurde im vergangenen Jahr in Nairobi eröffnet. Auch innerhalb unserer Firma bilden wir die Mitarbeitenden laufend weiter. Und bei der Dualen Berufsbildung dürfen wir von uns sagen, dass wir hier ein Pionier sind und diesbezüglich gerade unser 100-Jahre-Jubiläum gefeiert haben.
Gibt es für Bühler ernstzunehmende Konkurrenten?
Johannes Wick: Natürlich. Im Bereich der Müllerei waren im letzten Jahrhundert Hersteller in England und Deutschland sehr aktiv, heute befinden sich unsere grössten Mitbewerber in Italien und seit rund 10 Jahren in der Türkei. Insgesamt lässt sich sagen, dass sich 90 Prozent der Anlagenhersteller in Europa befinden. Anders zeigt sich die Lage für die Futtermühlen: Hier sitzt der grösste Hersteller in China.
Verlangt der Markt nur noch Gesamtlösungen oder auch einzelne Maschinen?
Johannes Wick: Einzelne Maschinen machen bei uns noch ein kleineres Volumen aus. Die Müller benötigen mehrheitlich Gesamtlösungen – ob nun ein völlig neuer Betrieb erstellt wird oder ein alter erneuert werden muss. Aber wir decken natürlich beides ab, das sogenannte Single-Machine-Business und das Solutionund Service-Geschäft.
Bühler hat praktisch in jedem Land der Welt schon Müllerei-Anlagen errichtet und die unterschiedlichsten Bedürfnisse erfüllt. Gibt es trotzdem noch Aufträge, die Sie ins Schwitzen bringen?
Johannes Wick: (lacht) Ins Schwitzen kommen wir eigentlich täglich und das ist auch gut so. Grundsätzlich lautet unsere Philosophie, dass wir nur Produkte anbieten, die wir selbst erprobt haben. Wenn ein Kunde etwas völlig Neues will, führen wir zuerst Tests durch. Wir verfügen rund um die Welt über eigene Applikationszentren, in denen wir gemeinsam mit den Kunden neue Lösungen, Anwendungen oder Rezepturen austesten. Zusammen mit dem Kunden suchen wir dort nach Prozessmöglichkeiten, um die gewünschten Anforderungen zu erfüllen. Die Anlagen verkaufen wir schliesslich erst dann, wenn wir sicher sind, dass sie einwandfrei funktionieren.
Wie gross ist der globale Marktanteil von Bühler?
Johannes Wick: Hierzu müssen wir differenzieren: Die Kohlenhydrate, welche die Bevölkerung weltweit zu sich nimmt, sind zu etwa 50 Prozent weizenbasiert, zu einem Drittel reisbasiert und den Rest macht grösstenteils Mais aus. Im Bereich Weizenmühlen sind wir mit einem Anteil von 60 Prozent weltweit unbestrittener Marktführer. Der Reis wird zu 30 Prozent von Bühler-Anlagen verarbeitet, im Segment Mais macht unser Anteil 20 Prozent aus – was global betrachtet auch nicht wenig ist. Ergo bauen wir praktisch täglich irgendwo auf der Welt eine neue Anlage.
Wo haben Sie kürzlich eine Grossanlage errichtet?
Johannes Wick: Eindrücklich ist ein Beispiel aus Saudi-Arabien. Im letzten Jahr haben wir in Mekka einen grossen Betrieb fertiggestellt. Mit dieser Anlage wird der Mehlbedarf für den gesamten Brotkonsum der Pilgerströme abgedeckt – und das sind Riesenmengen!
Welche Projekte befinden sich gegenwärtig in der Pipeline?
Johannes Wick: Da könnte ich viele Namen nennen. Bei uns befinden sich aktuell rund 800 Projekte in der Realisierung, im Durchschnitt erhalten wir täglich einen neuen Auftrag. Ein Beispiel: Im Frühling erhielten wir einen tollen Auftrag in Brasilien. Der Kunde heisst J. Macedo, einer der grossen Getreideverarbeiter in Südamerika. Im Hafen von Salvador da Bahia wird in einem ersten Schritt eine Anlage zum Entladen der Schiffe gebaut. Von dort soll der Weizen in die Silos befördert werden. Dafür modernisieren wir zwei Mühlen für die Weizenverarbeitung mit komplett neuer, moderner Ausrüstung. Die Anlagen werden schliesslich etappenweise in Betrieb gehen. Bis Ende 2018 ist der Gesamtauftrag abgeschlossen.
Was läuft in der Schweiz?
Johannes Wick: Das gegenwärtig grösste Projekt ist das Kornhaus von Swiss Mill, das wir in Zürich realisierten. In der Schweiz konnten wir praktisch alle grösseren Weizenmühlen, die heute in Betrieb sind, bauen. Mit vielen Betrieben stehen wir kontinuierlich in Gesprächen, um neue Anwendungen und Produkte zu testen und zu realisieren.
Wie hat sich die Prozesstechnologie in den letzten Jahren primär verändert?
Johannes Wick: Der Müllereiprozess hat sich nicht grundsätzlich verändert. Was sich geändert hat sind neue Anforderungen seitens Gesetzgeber und Konsumenten, was einzelne Prozessschritte beeinflusst. Themen wie Nachhaltigkeit, Energieverbrauch, Abfallverwertung und Lebensmittelhygiene treiben die technologische Entwicklung voran. Früher war das Getreide und das verarbeitete Mehl ein reines Naturprodukt. Heute muss das Produkt von allen Verunreinigungen getrennt sein.
Wohin geht der Trend künftiger Technologien?
Johannes Wick: Heute stellen wir einen klaren Trend für gesunde Nahrung und hohe Vielfalt fest. Entsprechend entwickeln wir neue Technologien und Prozesse, damit unsere Kunden beispielsweise glutenfreie Produkte wie etwa Teigwaren herstellen können. Unsere technische Entwicklung richten wir an den Bedürfnissen unserer Kunden aus.
Können Sie ein konkretes Beispiel nennen?
Johannes Wick: In Indien werden häufig Steinmühlen eingesetzt, um Getreide zu mahlen. Mit den Steinen wird sehr viel Druck auf die Körner übertragen. Dadurch wird auch der Gluten stark verkleinert. Die Bäcker erhalten dadurch das Attamehl, aus dem sie wie in Indien gewünscht nur flaches Brot herstellen können. Nach jahrelanger Forschung haben wir nun den sogenannten Pesa-Prozess erfunden. Damit reibt Getreide auf Getreide, was zu den gleichen Mehleigenschaften führt wie in den traditionellen Steinmühlen, aber keine Verunreinigungen wie Steinabrieb mit sich bringt. Der Pesa-Prozess ermöglicht es den dortigen Müllereien, viel grössere Mengen industriell und effizient herzustellen. Weitere positive Effekte: Die Lebensdauer der Mühle ist viel höher und der Energiebedarf deutlich geringer. Insgesamt führt dies zu tieferen Betriebskosten.
Ist Smart Factory auch für Bühler ein Thema?
Johannes Wick: Wir sind überzeugt davon, dass wir künftig sogenannte intelligente Anlagen herstellen werden. Als Beispiel kann ich mir vorstellen, dass sich die Anlagen dereinst automatisch an die Beschaffenheit des Getreides anpassen. Oder: Es wird für den Konsumenten möglich sein, dass er beim Broteinkauf rückverfolgen kann, woher das Mehl und Getreide stammt und wann und wo es geerntet wurde. Das geht heute erst teilweise, aber solche Funktionen werden kommen.
Welche Trends zeichnen sich bei uns ab?
Johannes Wick: Ganz allgemein sind künftig noch energieärmere Anlagen gefragt. Und: Convenience Food wird weiter zunehmen. Das bedingt beispielsweise, dass ein Teig länger haltbar sein muss. Auf Müllereistufe bedeutet dies, dass Mehle gefordert sind, die sterilisiert sind. In den Entwicklungsländern stellen wir folgenden Trend fest: Regierungen streben vermehrt an, dass Mehl aus lokalem Getreide hergestellt wird. Damit die Bevölkerung in den Genuss ausgewogener Ernährung kommt, wird teilweise das Mehl mit Zusatzstoffen angereichert. Entsprechend muss die Müllerei technisch angepasst werden.
Welches Land stellt für Bühler den grössten Markt dar?
Johannes Wick: Da wir sehr breit aufgestellt sind, sind wir glücklicherweise nicht von einzelnen Ländern abhängig. Natürlich gibt es je nach Wirtschaftsschwankungen oder politischen Einflüssen gewisse Unterschiede, die sich jedoch insgesamt ausgleichen. Grob gesagt machen Europa, Amerika und Asien je knapp 30 Prozent unseres Umsatzes aus. Der Rest verteilt sich auf die weiteren Kontinente.
Wie gross ist der Anteil des Gesamtumsatzes aus dem Markt Schweiz?
Johannes Wick: Das sind weniger als zwei Prozent. Trotzdem ist die Schweiz für uns enorm wichtig. Viele Innovationen entwickeln und testen wir hier mit unseren Kunden. Zudem befindet sich das grösste Know-how unserer Mitarbeitenden bei uns in Uzwil. Von hier aus exportieren wir zudem die modernsten Anlagen in die ganze Welt.
Wie entwickeln sich im Lebensmittelbereich die einzelnen Segemente?
Johannes Wick: Traditionsgemäss macht der Müllereisektor mit einem Anteil von rund einem Drittel das grösste Volumen aus. Wir wollen aber in der ganzen Wertschöpfungskette von der Ernte bis zu Konsumenten-Endprodukten mit Lösungen beitragen. Geringfügig kleiner sind die Bereiche Schokolade und Tierfutter. Wichtige Märkte sind aber auch Pasta, Brauereien und Extrusion. Der Bereich Bäckereien, in den wir erst seit einigen Jahren investiert haben, ist für uns ein wichtiger Zukunftsmarkt. In der Vergangenheit konzentrierte sich Bühler auf die Trockenverarbeitung von Getreide. Für die Herstellung von Teig braucht es viel Wasser, weshalb wir unser Wissen im Nassbereich der Getreideverarbeitung ausbauen wollen.
Wo liegen für Bühler im globalen Markt die grössten Potenziale?
Wie wird sich Bühler weiterentwickeln?
Lebensmittel-Industrie Ausgabe 7/8 August 2016
Internationale Leitmesse – Technology for Meat and Alternative Proteins
Datum: 03.-08. Mai 2025
Ort: Frankfurt am Main (D)
Internationale B2B-Messe für Food & Beverage
Datum: 05.-08. Mai 2025
Ort: Mailand (I)
Internationale Fachmesse für Sensorik, Mess- und Prüftechnik
Datum: 06.-08. Mai 2025
Ort: Nürnberg (D)
Wädenswiler Lebensmittelrecht-Tagung
Datum: 16. Mai 2025
Ort: Wädenswil (CH)
Die führende Weltmesse für Bäckerei, Konditorei und Snacks
Datum: 18.-22. Mai 2025
Ort: Düsseldorf (D)
Messe für Nutraceuticals, Functional Food & Drinks
Datum: 20.-22. Mai 2025
Ort: Barcelona (ESP)
Europäische Fachmesse für innovative Laborausstattung und die Optimierung von Labor-Workflows
Datum: 20.-22. Mai 2025
Ort: Hannover (D)
Internationale Fachmesse
Datum: 20.-21. Mai 2025
Ort: Amsterdam (NL)
Die Leitmesse für intelligente Automation und Robotik
Datum: 24.-27. Juni 2025
Ort: München (D)
Schweizer Messe für industrielle Automatisierung
Datum: 02.-04. September 2025
Ort: Bern (CH)
Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk
Datum: 09.-10. September 2025
Ort: Luzern (CH)
Auf der Weltleitmesse der Getränke- und Liquid-Food-Industrie
Datum: 15.-19. September 2025
Ort: München (D)
Fachmesse für Prozess- und Labortechnologie
Datum: 16.-18. September 2025
Ort: Basel (CH)
Internationale Leitmesse für Reinigung und Hygiene
Datum: 23.-26. September 2025
Ort: Berlin (D)
Pharma.Manufacturing.Excellence
Datum: 23.-25. September 2025
Ort: Nürnberg (D)
Europäische Fachmesse für Verpackung, Technik, Veredelung und Logistik
Datum: 23.-25. September 2025
Ort: Nürnberg (D)
Weltweite Ernährungsmesse für Handel und Gastronomie/Ausser-Haus-Markt
Datum: 04.-08. Oktober 2025
Ort: Köln (D)
Die Messe für Instandhaltung und Services
Datum: 21.-22. Oktober 2025
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Fachkonferenz über Trends, Märkte und Management
Datum: 04. November 2025
Ort: Luzern (CH)
Messe und Kongress für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit
Datum: 04.-07. November 2025
Ort: Düsseldorf (D)
Der Schweizer Nutzfahrzeugsalon ist der Treffpunkt der Branche. Von Nutzfahrzeugprofis für Nutzfahrzeugprofis.
Datum: 05.-08. November 2025
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Internationale Branchenplattform für Hotellerie, Gastronomie, Take-away und Care
Datum: 15.-19. November 2025
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Die Schweizer Fachmesse für kommunales und industrielles Wassermanagement.
Datum: 26.-27. November 2025
Ort: Zürich (CH)
Schweizer Fachmesse für industrielle Instandhaltung und Facility Management
Datum: 26.-27. November 2025
Ort: Zürich (CH)
Die Fachmesse für industrielle Pumpen, Armaturen & Prozesse
Datum: 26.-27. November 2025
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Datum: 20.-23. Januar 2026
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The Future of Packaging Technology
Datum: 28.-29. Januar 2026
Ort: Bern (CH)
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Datum: 04.-06. Februar 2026
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Datum: 22.-26. Februar 2026
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Die führende Fachmesse der Blech-, Metall- und Stahlbearbeitung in der Schweiz.
Datum: 11.-13. März 2026
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Datum: 24.-27. März 2026
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Führende Messe für Prozesse und Verpackung
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Datum: 20.-21. Mai 2026
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Datum: 23.-26. November 2026
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Internationale Zuliefermesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie
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Datum: 14.-18. Juni 2027
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