Die Lebensmittelsicherheit hat in der Schweizer Gesetzgebung eine lange Tradition. Welche Zusatz- und Verarbeitungshilfsstoffe bei der Verarbeitung verwendet werden dürfen und wie Verunreinigungen durch Fremdstoffe zu vermeiden sind, ist genau geregelt. Eine wichtige Schutzfunktion spielen die Verpackungen. Damit sie diese Rolle erfüllen können, muss nicht nur ein Eindringen unerwünschter Stoffe von aussen, sondern auch aus den Verpackungsmaterialien selber vermieden werden.
Peter Jossi *
Mit der Lebensmittelherstellung und der Verpackungsindustrie treffen zwei grundsätzlich unterschiedliche Berufsfelder aufeinander und müssen zwangsläufig eng zusammen arbeiten. Bei der Verpackung von Lebensmitteln gilt es, gleichzeitig die Schutzfunktion sicherzustellen und Stoffeinflüsse durch und aus der Verpackung zu vermeiden (Migration).
Fachlicher Austausch
In den letzten Jahren hat sich das Wissen um diese Zusammenhänge und gleichzeitig der fachliche Austausch stark verbessert. Alle zwei Jahre organisieren das Schweizerische Verpackungsinstitut (SVI) und die Fial (Föderation der Schweizerischen Nahrungsmittel-Industrien) eine gemeinsame Lebensmitteltagung als Netzwerkplattform für die Verpackungs- und Lebensmittelbranche, Hersteller von Packmitteln, Verpackungen und Lebensmitteln und deren Zulieferanten sowie für den Handel.
Die umfangreiche Themenliste der Herbsttagung 2013 zeigt die komplexen Herausforderungen auf:
Zusätzlich zu den Kernthemen der Lebensmittelsicherheit kommen weitere gemeinsame Zielsetzungen bei der ressourcenoptimierten Weiterentwicklung der Verpackungsmaterialien hinzu. Noch immer sind die meisten Verpackungen auf der Basis von Papier oder Erdöl hergestellt. Hier stellen sich für die Zukunft wichtige Aufgaben bei der nachhaltigen Rohstoffbewirtschaftung. Recycling-Kartons sind beispielsweise aufgrund der «Migrations-Problematik» gerade besonders kritisch zu betrachten. Für erdölbasierte Kunststoffmaterialien müssen über kurz oder lang Ersatzmaterialien gefunden werden.
Zeitgemässe Verpackungsfolien
Bereits geraten Kunststoffe auf Pflanzenbasis in die Kritik, da sie die Ernährung konkurrenzieren können, zum Beispiel bei der Verwendung von Maisstärke. Gefragt sind Rohstoffe, die weder die Ernährung konkurrenzieren noch die natürlichen Ressourcen bedrohen. Mit Recycling ist auch dies nur bedingt zu erreichen. Zeitgemässe Verpackungsfolien steigern gleichzeitig die Schutzfunktionen und sparen Verpackungsgewicht. Beides ist sowohl aus ökologischer wie ökonomischer Sicht sehr sinnvoll, erhöht aber die Aufwände bei der Auftrennung der Materialien und schränkt die Möglichkeiten zur Wiederverwendung ein.
* Der Autor ist Berater für die Ernährungswirtschaft, www.bionetz.ch
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