Ronny Baar ist Geschäftsführer der ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG im Beratungsverbund ABG-Partner und Betriebswirt.

Was bedeutet Corona für die Liquidität von Lebensmittelunternehmen?

Publiziert

Pandemie und Lockdown haben viele Schweizer Lebensmittelunternehmen getroffen. Auch wenn sich momentan manches entspannt hat, bleibt die Lage unsicher. Deshalb sollten Liquidität und Geschäftsmodell langfristig krisenfest aufgestellt werden.

Corona hat die schweizerische Wirtschaft branchenübergreifend schwer getroffen. Experten sind sich einig, dass das Land in einer tiefen Rezession steckt: Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich etwa sieht das Bruttoinlandsprodukt 2020 um 5 Prozent einbrechen. Nach Zahlen der Wirtschaftsauskunftei CRIF hatten sich zudem die Konkurseröffnungen allein von April auf Mai verdoppelt. Auch die Lebensmittelbranche ist betroffen: Grossabnehmer wie  Vergnügungsgastronomie, Restaurants, Hotels oder Kantinen haben ihre Bestellungen während des Lockdowns massiv heruntergefahren. Dies ist dem zweiten Sonderbericht zu Corona des Bundesamts für Landwirtschaft zu entnehmen. Zwar stieg danach die Nachfrage im privaten Bereich bei bestimmten Produkten wie Früchten, Mehl, Kartoffeln, Eiern oder Fleisch. Gerade beim Fleisch konnte der private Detailhandel die fehlenden Einnahmen durch die Gastronomie-Abnehmer jedoch nicht kompensieren.
Teils verfielen die Produzentenpreise. Auch der Käseexport ging im Mai deutlich zurück.

Überbrückungskredite sind kein Allheilmittel
Um die befürchtete Konkurswelle etwas zu dämpfen, stellt die Regierung 40 Milliarden Schweizer Franken für Überbrückungskredite bereit. Diese sollen die Liquidität der Betriebe aufrechterhalten. Allerdings sichert der Bund solche Kredite nur bis zur Summe von 500 000 Franken hundertprozentig ab. Bei grösserem Finanzierungsbedarf sind die Banken mit einem Restrisiko von 15 Prozent beteiligt. Das kann manches Haus zögerlich agieren lassen, da durch die verstärkte Regulierung am Finanzmarkt Risikovermeidung oft Priorität hat. Deshalb sollten Lebensmittelunternehmen auch andere Massnahmen im Blick haben, um ihre Liquidität zu stabilisieren. Das können alternative Finanzierungen
wie Factoring, Online-Kredite oder Leasing-Ansätze sein. Zudem sind Unternehmen mit Eigenkapitalrücklagen aktuell klar im Vorteil.

Ist das Schlimmste überstanden?
Der dritte Sonderbericht des Bundesamtes für Landwirtschaft vom August lässt auf eine gewisse Entspannung hoffen. Ein Grund zum Aufatmen besteht allerdings nicht: Auch wenn die Gastronomien seit Mai und die Grenzen seit Juni wieder geöffnet sind und sich beispielsweise der Käseexport etwas erholen konnte – was vor allem bleibt, ist Unsicherheit. Der Einkaufstourismus etwa kam fast völlig zum Erliegen. Bei Lebensmitteln und Getränken fiel der Anteil der Auslandseinkäufe im zweiten Quartal auf 0,3 Prozent – im Vorjahreszeitraum lag er bei 1,8 Prozent. Ob dieses Niveau mittelfristig wieder erreicht werden kann, ist fraglich. Ähnlich sieht es auch in der Gastronomie und im Detailhandel aus: Hier sorgen beispielsweise die Maskenpflicht und das Erheben von Gastdaten durch die Restaurants für Unsicherheit. So geht etwa die Swiss Retail Federation von Frequenzeinbussen zwischen 10 und 30 Prozent bei den stationären Detailhändlern aus. Viele Kunden würden wegen der Maskenpflicht kürzer in Geschäften verweilen oder auf Onlineangebote ausweichen. Auch wenn der Lebensmittelbereich hier weniger stark betroffen ist, bleibt die Situation problematisch. Das gilt auch für Veranstalter grosser Events, die ein wichtiger Abnehmer der Lebensmittelindustrie sind. Ab Oktober sind zwar wieder Veranstaltungen bis zu 1000 Personen gestattet, allerdings nur unter strengen Vorschriften. Ob sich dieser Absatzzweig erholen kann, müssen die nächsten Monate zeigen.

Die Liquidität einschätzen und optimieren
Angesichts ungewisser Marktaussichten ist es für Unternehmen der Lebensmittelindustrie entscheidend, die verfügbare liquide Kapazität und den momentanen Bedarf genau zu ermitteln. Damit auch kurzfristig reagiert werden kann, ist eine wochenweise oder zumindest 14-tägige Liquiditätsplanung zu empfehlen. Es müssen also regelmässig Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt werden. Auch die erwarteten Zu- und Abflüsse der nächsten Wochen und Monate sollten regelmässig kalkuliert werden.

Es gilt, zentrale Fragen zu beantworten: Welche Auswirkungen hat die Krise auf meine Einnahmen – stornierte Aufträge, eingeschränkte eigene Lieferfähigkeit? Welche Ausgaben kommen hinzu: Wechsel zu kostspieligerem Lieferanten, aufwendigere Beschaffung von Rohstoffen, Kosten durch Notfall-Massnahmen? Kommt es zu Engpässen in der Liquidität, gibt es eine Reihe von Optionen, die Unternehmen der  Lebensmittelbranche ergreifen können:
• Forderungen effektiver managen – beispielsweise durch Mahnwesen oder Factoring
• Eigene Zahlungsziele ausschöpfen
• Erweiterte Zahlungsziele oder Stundungen mit Gläubigern vereinbaren
• So weit möglich: Ausgaben aussetzen
• Anstehende Investitionen verschieben oder streichen
• Förderkredite, reguläre Kredite oder alternative Finanzierungen nutzen
• Überschüssige Waren oder Anlagevermögen verkaufen

Zudem muss geprüft werden, inwieweit Produkte oder Geschäftsmodelle angepasst werden können, um Wettbewerbsfähigkeit und Liquidität zu sichern. Regionalität, Bio-Anbau, Digitalisierung von Prozessen, Erschliessen neuer Kunden, Märkte, Rohstoffe und Verfahren sind dabei zentrale Stichworte. Ist abzusehen, dass eine finanzielle Schieflage nicht abzuwenden ist, sollten sich Unternehmer zudem über Sanierungs- oder Restrukturierungsmassnahmen kundig machen.

www.abg-partner.de

Ronny Baar ist Geschäftsführer der ABG Consulting-Partner GmbH & Co. KG im Beratungsverbund ABG-Partner und Betriebswirt.

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Treffen Sie führenden Köpfe der Coating- und Converting-Industrie, sowie Kunden aus der Konsumgüter-, Verpackungs- und Textilindustrie.

Datum: 17.-18. Oktober 2024

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Datum: 19.-23. Oktober 2024

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Datum: 26.-29. Oktober 2024

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Datum: 28. Oktober 2024

Ort: Wädenswil (CH)

Food Packaging Forum (FPF)

Achieving safe and sustainable food packaging: Where are we now?

Datum: 28. Oktober 2024

Ort: Zürich (CH)

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The global marketplace for Packaging Processing Printing Handling

Datum: 04.-07. November 2024

Ort: Paris (F)

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Fachkonferenz über Trends, Märkte und Management

Datum: 05. November 2024

Ort: Luzern (CH)

5. Future Food Symposium

 «Made in Switzerland - Gute Partnerschaften für mehr Ernährungssouveränität»

Datum: 08. Februar 2024

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Datum: 12.-15. November 2024

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FILTECH

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The Future of Packaging Technology

Datum: 22.-23. Januar 2025

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Schweizer Fachmesse für Logistik und Transport

Datum: 22.-23. Januar 2025

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Datum: 02.-05. Februar 2025

Ort: Köln (D)

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Der neue Treffpunkt für Bier- und Getränkeproduzierende | vom Profi bis zum Selbstvermarkter

Datum: 06.-07. Februar 2025

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International führende Fachmesse mit Kongress für gedruckte Elektronik

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Der IFM-Day der ZHAW findet als Begegnungstag für FM-Ausbildung und FM-Praxis statt.

Datum: 07. März 2025

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Als internationale Weltleitmesse mit dem ausschließlichen Fokus auf Embedded-Technologien.

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Midest - smart Industries - Industrie - Tolexpo - die weltweit grössten Fachmessen für die Industriezulieferwirtschaft

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INTERNORGA

Leitmesse für den Ausser-Haus-Markt

Datum: 14.-18. März 2025

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Additive Manufacturing Forum

Die Entscheider- und Expertenkonferenz bringt das gesamte Wertschöpfungssystem rund um die additive Fertigung zusammen.

Datum: 17.-18. März 2025

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Hannover Messe

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Datum: 31. März.-04. April 2025

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Lebensmitteltag

Die führende schweizerische Lebensmittelfachtagung von bio.inspecta und SQS

Datum: 10. April 2025

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Schoggifestival

Das Schoggifestival geht in die dritte Runde!

Datum: 12.-13. April 2025

Ort: Zürich (CH)

IFFA

Internationale Leitmesse – Technology for Meat and Alternative Proteins

Datum: 03.-08. Mai 2025

Ort: Frankfurt am Main (D)

TUTTOFOOD

Internationale B2B-Messe für Food & Beverage

Datum: 05.-08. Mai 2025

Ort: Mailand (I)

SENSOR + TEST

Internationale Fachmesse für Sensorik, Mess- und Prüftechnik

Datum: 06.-08. Mai 2025

Ort: Nürnberg (D)

iba

Die führende Weltmesse für Bäckerei, Konditorei und Snacks

Datum: 18.-22. Mai 2025

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VITAFOODS EUROPE

Messe für Nutraceuticals, Functional Food & Drinks

Datum: 20.-22. Mai 2025

Ort: Barcelona (ESP)

LABVOLUTION

Europäische Fachmesse für innovative Laborausstattung und die Optimierung von Labor-Workflows

Datum: 20.-22. Mai 2025

Ort: Hannover (D)

Automatica

Die Leitmesse für intelligente Automation und Robotik

Datum: 24.-27. Juni 2025

Ort: München (D)

SINDEX

Schweizer Messe für industrielle Automatisierung

Datum: 02.-04. September 2025

Ort: Bern (CH)

AM Expo

Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk

Datum: 09.-10. September 2025

Ort: Luzern (CH)

Drinktec Deutschland

Auf der Weltleitmesse der Getränke- und Liquid-Food-Industrie

Datum: 15.-19. September 2025

Ort: München (D)

Ilmac

Fachmesse für Prozess- und Labortechnologie

Datum: 16.-18. September 2025

Ort: Basel (CH)

CMS Berlin

Internationale Leitmesse für Reinigung und Hygiene

Datum: 23.-26. September 2025

Ort: Berlin (D)

POWTECH

Pharma.Manufacturing.Excellence

Datum: 23.-25. September 2025

Ort: Nürnberg (D)

Anuga

Weltweite Ernährungsmesse für Handel und Gastronomie/Ausser-Haus-Markt

Datum: 04.-08. Oktober 2025

Ort: Köln (D)

A + A

Messe und Kongress für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit

Datum: 04.-07. November 2025

Ort: Düsseldorf (D)

igeho

Internationale Branchenplattform für Hotellerie, Gastronomie, Take-away und Care

Datum: 15.-19. November 2025

Ort: Basel (CH)

AQUA Suisse

Die Schweizer Fachmesse für kommunales und industrielles Wassermanagement.

Datum: 26.-27. November 2025

Ort: Zürich (CH)

maintenance Schweiz

Schweizer Fachmesse für industrielle Instandhaltung und Facility Management

Datum: 26.-27. November 2025

Ort: Zürich (CH)

Pumps & Valves

Die Fachmesse für industrielle Pumpen, Armaturen & Prozesse

Datum: 26.-27. November 2025

Ort: Zürich (CH)

Swissbau

Führende Plattform der Bau- und Immobilienwirtschaft

Datum: 20.-23. Januar 2026

Ort: Basel (CH)

aqua pro

B2B-Plattform in der Schweiz für Fachkräfte des globalen Wasserkreislaufs

Datum: 04.-06. Februar 2026

Ort: Bulle (CH)

EuroShop

Fachmesse für den Investitionsbedarf des Handels

Datum: 22.-26. Februar 2026

Ort: Düsseldorf (D)

Ble.ch

Die führende Fachmesse der Blech-, Metall- und Stahlbearbeitung in der Schweiz.

Datum: 11.-13. März 2026

Ort: Bern (CH)

analytica

Weltleitmesse für Labortechnik, Analytik, Biotechnologie und analytica conference

Datum: 24.-27. März 2026

Ort: München (D)

IFAT

Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft

Datum: 04.-08. Mai 2026

Ort: München (D)

interpack

Führende Messe für Prozesse und Verpackung

Datum: 07.-13. Mai 2026

Ort: Düsseldorf (D)

ArbeitsSicherheit Schweiz

Fachmesse für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz

Datum: 20.-21. Mai 2026

Ort: Zürich (CH)

all about automation

Fachmesse für Industrieautomation

Datum: 26.-27. August 2026

Ort: Zürich (CH)

Anuga FoodTec

Internationale Zuliefermesse für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie

Datum: 23.-26. März 2027

Ort: Köln (D)

Achema

Internationale Leitmesse der Prozessindustrie

Datum: 14.-18. Juni 2027

Ort: Frankfurt am Main (D)

drupa

Weltweit führende Fachmesse für Drucktechnologien

Datum: 2028

Ort: Düsseldorf (D)

Bezugsquellenverzeichnis