Kaspar Engeli, Direktor Handel Schweiz, warnt: «Ohne verlässliche Parameter und ein gewisses Mass an Planbarkeit droht der Zusammenbruch der Lieferketten in der Schweiz. Diese sind national und international vernetzt. Entscheidend ist, dass die Grosshändler, Onlinehändler und Detailhändler ihre Logistik frühzeitig auf die möglichen Szenarien der Covid-19-Massnahmen einstellen können. Die Logistik bzw. die Lieferketten basieren auf dem Zusammenspiel sehr vieler Akteure. Auch die Lager sind endlich. Deshalb fordern wir verlässliche Angaben vom Bund, wann mit welchen Massnahmen zu rechnen ist. Die Zeit für kantonale Sonderzüge muss vorbei sein.»
Handel Schweiz betont, dass die Akteure im Handel die Szenarien frühzeitig durchspielen und ihre Kapazitäten in der Logistik vorausschauend anpassen müssen. Wie der Mitgliederverband Swiss Retail Federation ist Handel Schweiz dezidiert gegen die Schliessung von Läden. Der Dachverband betont, dass vom Handel in jeder Lage das reibungslose Funktionieren der Lieferketten verlangt werde. Sonst gäbe es einen grossen Aufschrei. Kaspar Engeli: «Bereits im Frühjahr kämpften zahlreiche Händler praktisch rund um die Uhr, damit die Lieferketten weiterhin funktionierten. Nun ist es die Aufgabe des Bundes, anhand von klaren Szenarien für mehr Verlässlichkeit und Planbarkeit zu sorgen. Sonst kann der Handel seine Aufgaben nicht mehr erfüllen.»
Handel Schweiz ist der Dachverband des Handels, dem 33 Branchenverbände mit insgesamt 4‘000 Unternehmen angehören. Handel Schweiz vertritt eine liberale Politik und setzt sich für eine starke Schweiz ein. Der Handel ist mit 680'000 Mitarbeitenden der wichtigste private Arbeitgeber der Schweiz. Im Handel werden über 38’000 Lehrstellen angeboten, mehr bildet keine Branche aus.